Radevormwald Allergie — was kann ich tun?

Radevormwald · Das Allergie-Mobil des Deutschen Allergie- und Asthmabundes war gestern zum zweiten Mal auf Einladung der Bergischen Apotheke auf dem Schlossmacherplatz zu Gast. 2008 hat einen Allergiker-Frühling.

Ein Sommer "im Monat April" wie 2007 — danach häufigere Regentage und für die Jahreszeit zu niedrige Temperaturen. Das ist für Dr. Ralph Bültmann von der Bergischen Apotheke "leider" das richtige Wetter für Allergiker. Deshalb hatte er sich gestern auch das "richtige Jahr" ausgesucht, in dem er das Allergie-Mobil des Deutschen Asthma- und Allergiebundes (DAAB) zum zweiten Mal in die Stadt einlud. Wegen der späten Blütezeit treten zum Beispiel Birken-Allergien in diesem Jahr sehr intensiv auf.

Christa Spinne und Ralf Kernebeck vom DAAB beantworteten am Schlossmacherplatz zahlreiche Fragen der Passanten. Neurodermitis bei Kindern gehörte dazu wie auch Fragen zur Hyposensibilisierung. "Diese Therapie gibt es inzwischen für Allergie gegen Gräserpollen auch in Tablettenform", erklärte Christa Spinne. Einer Mutter machte sie Aussichten, dass sich eine Neurodermitis in der Pubertät auswachsen könne.

Sie erklärte einigen älteren Damen, die einen Lungenfunktionstest absolvierten, aber auch, dass Allergien in jedem Altersstadium auftreten können: "Verantwortlich gemacht dafür wird ein verstärkter und aggressiverer Pollenflug in den vergangenen Jahren." Auftreten können allergische Reaktionen durch die Einnahme von Medikamenten, durch für einzelne Personen unverträgliche Lebensmittel(-zusätze), durch Kleidung, Tierhaare oder Weichspüler. Mehlstaub- und Nickelallergien könnten zum Beispiel sogar zu zwangsweisem Berufswechsel führen.

Apotheker Bültmann sah in der Aktion ein zusätzliches Beratungsangebot, weil das "in den Apotheken begrenzt ist". Saisonabhängig würden derzeit mehr Fragen an ihn und die Kollegen gerichtet als sonst. Vermehrte heftige Reaktionen des Körpers vermutet er auch durch manchmal in die Hunderte gehende Zusatzstoffe in Lebensmitteln oder Kosmetika. "Der Wechsel eines Shampoos oder einer Creme führt manchmal zu Hautreaktion wie Juckreiz oder Rötung. Dann muss wieder gewechselt werden", sagte Bültmann. Würden die Symptome innerhalb weniger Tage nicht besser, müsse der Hautarzt aufgesucht werden.

Die trockene Haut ihres Sohnes David (6) und eine Sonnenallergie sprach Susanne Walda-Püttmann an. Der Rat der Experten: Bei David eine Feuchtigkeitscreme auftragen, die Mutter solle, wenn es eben geht, die Sonne meiden.

Christa Spinne erklärte unterdessen die Gefahr eines Etagenwechsels, wenn eine Allergie nach unten wandere und sich in den Bronchien festsetze, so dass Asthma entstünde. "Man muss deshalb aufpassen, dass sich eine Allergie nicht auf die unteren Atemwege legt und sich zu Asthma auswächst", sagte Spinne.

(RP)
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