Radevormwald 73. Adventskonzert in der Martini-Kirche

Radevormwald · Der erste Adventssonntag stand bei der Martini-Gemeinde wieder im Zeichen eines festlichen Konzertes. Klassische Werke und moderne Lieder wechselten sich ab. Dabei lud die Gemeinde die Besucher auch wieder zum Mitsingen ein.

 Der Kirchenchor der Martini-Gemeinde bildete am Sonntag wieder einen musikalischen Eckpfeiler des umfangreichen und anspruchsvollen Konzertprogramms zum Start in die Adventszeit. l

Der Kirchenchor der Martini-Gemeinde bildete am Sonntag wieder einen musikalischen Eckpfeiler des umfangreichen und anspruchsvollen Konzertprogramms zum Start in die Adventszeit. l

Foto: Jürgen Mol

Wenn am ersten Adventssonntag um 16.45 Uhr die Glocken der Martini-Kirche an der Uelfestraße läuten, wissen die Gemeindemitglieder sowie Gäste und Anwohner, dass wieder ein großes Konzert ansteht und schon bald beginnt. Die Advents- und Weihnachtsmusik eröffnet musikalisch den Advent und entführt die Besucher sogleich in eine stille Zeit.

Der Alltag soll einmal in den Hintergrund rücken, dafür sorgen die wohlausgesuchten Motetten, Kantaten, Choräle und Lieder. Am Sonntag erhob Rosemarie Zeitschner im vom Besucher aus gesehen rechten Teil des Altarraumes wieder einmal den Taktstock vor den Musikern des Posaunenchors. "Marcia", ein Werk von Johann Sebastian Bach, bildete den Beginn des feierlichen Konzertes.

Die Besucher in der voll besetzten Kirche hatten die Möglichkeit, sich von der festlichen Atmosphäre mitreißen zu lassen. Brennende Kerzen in den Fenstern unterstützten optisch den feierlichen Glanz des Konzertes. Pfarrvikar Florian Reinecke begrüßte die Zuhörer, bevor der Kirchenchor unter der Leitung von Matthias Tscharn seine Stimmen erhob. Im Halbkreis, aufgestellt im Altarraum, bot der Chor einen Liedsatz zu vier Stimmen. Hier war pure Harmonie gefordert, die die Sänger mit Bravour meisterten.

"Mitten in unsrer Nacht", eine moderne Komposition von Rolf Schweizer, wurde sanft, ohne Musikbegleitung, gesungen. Vermutlich freuten sich im Anschluss viele Besucher, endlich auch die eigene Stimme erheben zu können. "O Heiland, reiß die Himmel auf", ein altes Werk, frisch arrangiert von Matthias Tscharn, wurde zum stimmgewaltigen Wechsel von Kirchenchor und der Gemeinde samt Orgelbegleitung. Thomas Nickisch hatte wieder einmal an dem Kircheninstrument Platz genommen. Weitere bekannte Advents- und Weihnachtslieder wie "Tochter Zion" und "Nun jauchzet, all ihr Frommen" erfüllten den Kirchenraum. Auch hier bildeten Bläser, die Gemeinde sowie Orgelmusik und der Kirchenchor ein wunderbares Ganzes.

Das Lied "Vom Himmel hoch" wurde den Konzertbesuchern auf sehr anspruchsvollen Weise vorgetragen. Gestartet wurde mit einem modernen Vorspiel von Detlef Schoener durch den Posaunenchor. Dann wechselten die Bläser in eine weit zurückliegende Zeitepoche und spielten den Satz von Johann Eccard aus dem 16. Jahrhundert.

Die Gemeinde durfte sich erneut gesanglich, in Begleitung der Orgel, einbringen. Das "Nachspiel" hatte im 17. Jahrhundert Georg Böhm aufgezeichnet. So wurde das sehr betagte Stück musikalisch gleich durch mehrere Epochen getragen, um am Sonntag in der Martini-Kirche die Menschen zu berühren. Vermutlich viele Herzen wurden von dem Lied "Fröhlich soll mein Herze springen" von Friedrich Zipp erreicht. Hier war es die Musik der Violinen (Katharina Thorn und Maike Mokroß) und Lydia Nickisch am Violoncello, die diesem Werk akustisch den festlichen Glanz gaben. Der Chor, die Gemeinde, Bläser und auch Orgelklänge hatten ihren Part, bevor alle zu einem großen Finale auffuhren.

"Ich habe Gänsehaut bekommen", sagte Besucherin Edeltraut Wagner. Ein schönes Konzert ging zu Ende. Es hat sicher Spuren in vielen Herzen hinterlassen.

(sig)
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