Angebot in Neuss Zwei Hebammen kümmern sich um stillende Mütter

Neuss · Mütter, die stillen, brauchen oft mehr Unterstützung. Und die bekommen sie im Stillcafé des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Dort können sich junge Mütter austauschen und nützliche Tipps holen.

 Die Hebammen Sandra Korbmacher (2.v.r.) und Alina Korfmacher (r.) übernehmen die Stillangebote im „Etienne“.

Die Hebammen Sandra Korbmacher (2.v.r.) und Alina Korfmacher (r.) übernehmen die Stillangebote im „Etienne“.

Foto: Augustinus-Gruppe

Ebenso gut besucht sind die Infoabende zum Thema. Nach 16 Jahren übernehmen nun die Hebammen Sandra Korbmacher und Alina Korfmacher die Leitung der Angebote von Stillberaterin Roswitha Deffge. Sie ist die Ideengeberin der Stillangebote, und hat hunderten von Frauen geholfen. „Ohne die Unterstützung von Roswitha würde ich mein Kind heute nicht stillen“, sagt Michelle Henschel, die vor acht Monaten ihre Tochter Laura im „Etienne“ auf die Welt gebracht hat.

Und Margret Albiez, Leitende Ärztin der Geburtshilfe, ist überzeugt: „Roswitha Deffge hat mit ihrem enormen Fachwissen etlichen Frauen zur Seite gestanden. Viele Neusser Babys hätten ohne sie keine Muttermilch bekommen.“ Dass das interne Angebot der Klinik von vielen Patientinnen dankbar angenommen wird, überrascht die neuen Leiterinnen nicht. „Ganz viele Schwangere nehmen sich vor, ihr Kind zu stillen und setzen sich damit unbewusst unter Druck. Oft haben junge Mütter falsche Vorstellungen und geben sich selbst nicht die nötige Zeit und Ruhe. Wir wollen niemanden alleine lassen und unterstützend zur Seite stehen, wenn das gewünscht ist“, erklärt Korbmacher, die seit 2007 als Hebamme im „Etienne“ tätig ist. 2013 ließ sie sich zur Still- und Laktationsberaterin IBCLC weiterbilden. Und das schlägt sich auch in den Statistiken der Klinik wider: Etwa neun von zehn jungen Müttern verlassen das Krankenhaus stillend. Warum das für das Baby so wichtig ist, erklärt Alina Korfmacher: „Der Säugling bekommt über die Muttermilch Enzyme, die gut für die Verdauung sind. Außerdem sind in ihr Stoffe enthalten, die Diabetes oder Adipositas vorbeugen.“ Und auch die Frauen profitieren. „Das Risiko, später an Gebärmutter-, Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, verringert sich durch das Stillen“, erklärt die Hebamme.

Künftig übernimmt Sandra Korbmacher das Stillcafé, das jeden Donnerstag geöffnet ist. Die Infoabende leitet Alina Korfmacher – nächster Termin ist am 11. März. „Mit der richtigen Anleitung kann fast jede Frau stillen. Und wenn sich der Rhythmus zwischen Mutter und Kind eingespielt hat, läuft es in der Regel wie von selbst“, sagen die Expertinnen. „Die Entscheidung für oder gegen das Stillen liegt bei jeder Frau selbst. Diejenigen, die den Wunsch haben, sollen bei uns die nötige Unterstützung bekommen.“

(NGZ)
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