Polizei informiert Bürger Zur eigenen Sicherheit

Polizei informiert Bürger · Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss startet zu Beginn der dunklen Jahreszeit eine Informationsoffensive. Sie will die Bevölkerung sensibilisieren, im Kampf gegen Einbrecher selbst aktiv zu werden. Die Fallzahlen steigen an.

 Sabine Rosenthal-Aussem leitet das Kriminalkommisariat "Vorbeugung".

Sabine Rosenthal-Aussem leitet das Kriminalkommisariat "Vorbeugung".

Foto: NGZ

Rhein-Kreis Neuss Den 21. September wird Werner Klemens nicht vergessen. "Wir waren nur etwa eine Stunde aus dem Haus, und da ist es passiert", sagt der Hochneukircher und meint den Einbruch in sein Haus. Ein Ganove war über die Garage auf den Balkon geklettert, durchsuchte die Zimmer und verschwand mit einer Kassette voller Schmuck. Heute kann Klemens den Fehler, der dazu führte, gelassen aussprechen: "Wir hatten die Balkontür nur auf ,Kipp' gestellt." Das werden er und seine Frau künftig nicht mehr machen. Außerdem lassen sie jetzt abends das Licht an, wenn sie das Haus verlassen, damit es bewohnt aussieht.

 Der Brechstange keine Chance geben: Heinz Hellwig vom Kriminalkommissariat "Vorbeugung" zeigt im Ausstellungsraum seiner Behörde in Neuss, wie Fenster aussehen müssen, die Einbrechern kaum Chancen bieten.

Der Brechstange keine Chance geben: Heinz Hellwig vom Kriminalkommissariat "Vorbeugung" zeigt im Ausstellungsraum seiner Behörde in Neuss, wie Fenster aussehen müssen, die Einbrechern kaum Chancen bieten.

Foto: Woi

Genau solche Vorsichtsmaßnahmen empfiehlt die Polizei im Rhein-Kreis Neuss zu Beginn der dunklen Jahreszeit. Mit neuen Faltblättern und Beratungsangeboten tritt sie in die Öffentlichkeit. "Manche Einbruchsopfer kämpfen wirklich mit psychischen Problemen", erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold die Informationsoffensive. In einem Ausstellungsraum kann der Unterschied zwischen einem 08/15-Fenster und einem einbruchsicheren Fenster erlebt werden. Heinz Hellwig vom Kriminalkommissariat "Vorbeugung" berichtet über Schwachpunkte an Fenstern, Türen und Lichtschächten, die behoben werden sollten.

Sabine Rosenthal-Aussem, die das Kommissariat leitet, liefert nackte Zahlen über die Einbrüche und Einbruchversuche im Rhein-Kreis. Gab es 2002 genau 1339 Fälle, waren es 2006 insgesamt 741. Im Vorjahr schlugen 852 Fälle zu Buche. "Die Tendenz für 2009 zeigt, dass die Zahlen weiter nach oben gehen", ergänzt Hans-Willi Arnold. Begründung: "Die Sensibilität für das Thema lässt nach." Dem wollen die Beamten entgegenwirken. Sie appellierten an die Bürger zur Mitarbeit — zur eigenen Sicherheit.

(RP)
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