Neuss Zukunft im Theater und im Film

Neuss · Neuss (hbm) Es war ihm anzusehen, wie gern er diese Worte hörte: "Ich sage gerne: Neuss ist da, wo ich herkomme, und es ist meine Heimat."

 Bürgermeister Herbert Napp überreichte am Donnerstag Christoph Gawenda (r.) den mit 3000 Euro dotierten Kunstförderpreis.

Bürgermeister Herbert Napp überreichte am Donnerstag Christoph Gawenda (r.) den mit 3000 Euro dotierten Kunstförderpreis.

Foto: Andreas Woitschützke

Ein lautloses, erfreutes "Oh" lag auf den Lippen von Bürgermeister Herbert Napp, als der neue Kunstförderpreisträger der Stadt, der Schauspieler Christoph Gawenda, am Donnerstag bei der Übergabe der Auszeichnung diese Worte in seiner kleinen Dankesrede sprach.

Aber sie schienen ehrlich gemeint zu sein, denn wie setzte der heute in Stuttgart lebende Künstler an die Adresse seiner ebenfalls anwesenden Eltern nach: "Ihr habt mir eine Superkindheit gegeben."

Mit Molières "Tartuffe" und einer Düsseldorfer Laienspielgruppe hat Gawendas Laufbahn begonnen: "Das hat mir so großen Spaß gemacht, dass ich gedacht habe: Ich probier's mit Vorsprechen", erzählt der 28-Jährige. Kurse in der Alten Post hatten ihn dafür fit gemacht (weshalb sein Dank auch explizit Hans Ennen galt).

Danach ging alles überraschend schnell: Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover; Engagement bei den Salzburger Festspielen, Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart, wo er nach drei Jahren gerade erst für ein weiteres Jahr verlängert hat.

Was vor allem auch mit Intendant Hasko Weber und Regisseuren wie Thomas Dannemann zu tun hat: "Es ist schön, wenn man Menschen hat, mit denen man gerne zusammenarbeitet."

Und danach? "Mal schauen", sagt er lachend, aber: "Ich merke, dass ich langsam Lust bekomme, etwas Neues zu machen." Wohin ihn das führen wird, will er weniger vom Renommee einer Bühne als vielmehr von ihrer Leitung und ihren Regisseuren abhängig machen.

"Es kommt auch auf den Stoff an", sagt er und denkt dabei auch nicht allein ans Theater: Gawenda, der sich mit einem Zusammenschnitt seiner Filmauftritte beworben hatte, will in Zukunft am liebsten beides machen: Film und Theater.

(NGZ)
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