Neuss Zu wenige Mädchen: Realschule vor dem Aus

Neuss · Die Mildred-Scheel-Realschule für Mädchen steht vor dem Aus. Diese Einschätzung wird zur Gewissheit werden, weil sich in zwei Anmeldungsrunden für das kommende Schuljahr zu wenige Viertklässlerinnen angemeldet haben.

Zwei Eingangsklassen muss eine Realschule in Klasse 5 bilden – mit 21 Mädchen schafft die Schule bei weitem nicht die geforderte Größenordnung.

Für Bürgermeister Herbert Napp ist das "das Ende". Denn "die Eltern haben abgestimmt". Und zwar deutlich: Laut Napp haben sich in der zweiten Anmeldungsrunde, die von Montag bis Mittwoch lief, 80 Viertklässler für eine Realschule entschieden, "von denen lediglich zwei sich an der Mildred-Scheel-Realschule angemeldet haben". Eine klare Absage an das monoedukative System, so Napp. Nach der ersten Anmeldungsrunde waren es 19 Mädchen gewesen. Die Schule hatte noch versucht, mit einer Informationsveranstaltung gegenzusteuern und Werbung zu betreiben. Ohne Erfolg. Demgegenüber kann die benachbarte Christian-Wierstraet-Realschule mit zwei vollen Eingangsklassen im Sommer weitermachen.

Für die Mädchen-Realschule bedeutet es, dass sie im Sommer keine Eingangsklasse bilden darf und damit sukzessive ausläuft. Zum eigentlich vorgesehenen Umzug in einigen Jahren in das Gebäude der (auslaufenden) Hauptschule an der Gnadentaler Allee kommt es nicht mehr. Daran ändert auch das anstehende Verteilungsgespräch mit der Bezirksregierung nichts, in dem Überhänge an Schulen ausgeglichen werden.

Die schon im vergangenen Jahr von Schließungsplänen des Rathauses betroffene Mädchen-Schule hatte damals vehement und mit vielen Aktionen für den Erhalt ihrer Schule gekämpft. Am Ende offenbar erfolglos.

(NGZ)
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