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Rhein-Kreis Neuss Wohnungseinbrüche im Rhein-Kreis nehmen zu

Rhein-Kreis Neuss · Zwar sinken die Fallzahlen leicht ab, doch Sorgen bereiten der Polizei weiterhin die vielen Betrugsdelikte und die hohen Einbruchzahlen.

Kriminalitätsentwicklung 2013 Rhein Kreis Neuss
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Foto: dpa, Franziska Kraufmann

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kann nachfühlen, dass viele Bürger verunsichert sind durch Einbrüche — schließlich wurde er selbst vor anderthalb Jahren Opfer von Dieben. Doch die Gefühle täuschen: "Die aktuelle Polizeistatistik zeigt, dass die Zahl der Straftaten sinkt", sagt der Kreispolizeichef. Zwar nur um 3,7 Prozent auf 31 665 Fälle, aber genug, um die Polizei im Rhein-Kreis positiv zu stimmen, zumal die Zahl der Delikte im Rhein-Kreis seit 2011 stetig gestiegen war.

"Jeder zweite Fall wird aufgeklärt", sagte Petrauschke gestern bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalitätsstatistik für den Rhein-Kreis. In 49,9 Prozent der Fälle — das waren 15 788 Delikte — konnten Tatverdächtige ermittelt werden. Häufig geht es um Diebstahl, fast jede zweite Anzeige bei der Polizei gehört zu diesem Bereich. "Deswegen wollen wir auch in diesem Jahr verstärkt am Schulterschluss mit den Menschen im Rhein-Kreis arbeiten", kündigt Abteilungsleiter Detlef Gernandt an. Er warb darum, die Präventionsangebote der Polizei wahrzunehmen. "Die Mitarbeiter machen auch Hausbesuche, bevor überhaupt etwas passiert ist", sagte der Polizist mit Bezug auf das Projekt "Riegel vor", mit dem die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erhöht werden soll. 1544 Wohnungseinbrüche wurden 2013 registriert, das waren 92 mehr als im Vorjahr. In vielen Fällen, nämlich bei 41 Prozent der Taten, blieb es allerdings beim versuchten Einbruch.

 Die Zahl der Diebstähle im Rhein-Kreis sinkt, doch die die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt weiter an.

Die Zahl der Diebstähle im Rhein-Kreis sinkt, doch die die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt weiter an.

Foto: Schuermann (archiv), Grafik: Polizei

Er könne nur immer wieder betonen, bei jedem Verdacht sofort die 110 zu wählen, sagt Gernandt, der bei einem anderen Tatbereich den Eindruck hat, dass dieser stete Hinweis erste Früchte trägt: "Bei Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick sind die Betroffenen viel aufmerksamer geworden", berichtet der Abteilungsleiter. Nichtsdestotrotz versuchten es die Betrüger mit immer neuen Identitäten und Spitzfindigkeiten, ihrer "Zielgruppe", nämlich den Senioren, hohe Geldsummen zu stehlen. So geschehen im vergangenen Februar, als ein Kaarster Sparkassenmitarbeiter darauf aufmerksam wurde, dass eine ältere Kundin 6000 Euro abheben wollte. Der Mann informierte die Polizei — und machte die Beamten damit auf eine besondere Betrugsmasche aufmerksam. "Der Frau war am Telefon von einem angeblichen Polizisten weisgemacht worden, sie könne an der Aufklärung eines Enkeltrick-Falls mitarbeiten", erzählt Hans-Werner Winkelmann, Leiter der Direktion Kriminalität. Sie überwies das Geld, übergab dazu noch Schmuck — und glaubte den "echten" Polizisten des Rhein-Kreises erst, als beides auf Nimmerwiedersehen verschwunden war. Immerhin konnte über diesen Fall der Täter, ein erst 26-jähriger Mann, ermittelt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt werden. Bundesweit hatte er mit dieser Masche rund 1,2 Millionen Euro erbeutet.

Auch insgesamt gesehen ist die Aufklärungsquote bei Betrug hoch: Von 6665 Fällen, das waren 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr, konnten knapp 80 Prozent aufgeklärt werden. Anders sieht es bei den Wohnungseinbrüchen aus, die nur in 16,7 Prozent der Fälle (2012: 11,9 Prozent) aufgeklärt werden können. Unter anderem, weil die Täter als Banden organisiert sind und international arbeiten, was den Zugriff erschwert. "Deswegen ist Prävention so wichtig", betont Gernandt.

(NGZ)
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