Schulen in Neuss Wo Musik ein Schwerpunkt ist

Schulen in Neuss · Welche Schule ist die Beste für mein Kind? Welche Schwerpunkte finden sich wo? Die NGZ stellt die weiterführenden Schulen in Neuss vor. Die Geschichte des Quirinus-Gymnasiums reicht bis 1616.

 Musik und die Instrumentalklassen sind ein Schwerpunkt am Quirinus-Gymnasium.

Musik und die Instrumentalklassen sind ein Schwerpunkt am Quirinus-Gymnasium.

Foto: L. Berns

Wenn Johannes Hamacher von seinen Schülern spricht, kommt schnell der Altphilologe zum Vorschein: Statt Fünft- oder Sechstklässler gebraucht der Direktor des Quirinus-Gymnasiums die Begriffe "Sextaner" und "Quintaner". Begriffe, die mit der Schulreform in den 1970er-Jahren verschwanden. Dabei passen sie gut zu dem Gymnasium in der Innenstadt, dessen Geschichte bis 1616 zurückreicht, das als Lateinschule begann und das noch heute Latein und Griechisch anbietet. Als "liberal-konservativ" bezeichnet Hamacher seine Schule, wertebewusst und doch offen für neue Entwicklungen.

"Latein ist eine sehr gute Basis"

Griechisch, das bis zum Abitur belegt werden kann, und Latein seien auch heute noch "zeitgemäß", so Hamacher. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Latein eine sehr gute Basis für das Erlernen romanischer und germanischer Sprachen ist." Das Quirinus-Gymnasium galt Jahrezehnte lang als "die" Schule für das Neusser Bildungsbürgertum, das seine Söhne dorthin schickte, um ihnen eine katholisch-konservativ geprägte Bildung zu vermitteln.

Welche Entwicklung die Schule genommen hat, verdeutlichen Zahlen und Fakten: Erst 1992 führte das Quirinus-Gymnasium die Koedukation ein. Heute liegt der Mädchen-Anteil bei fast 40 Prozent. Das Thema Integration ist dort praktizierte Realität: Seit fast zwölf Jahren werden unter der Leitung von Torsten Götte Migrantenkinder intensiv geführt. Dieses Projekt ist so erfolgreich, dass das "Quirinus" heute zentral für den Rhein-Kreis diese Kinder fördert. Eltern melden ihre Kinder am Quirinus-Gymnasium aber auch deshalb an, weil das Schulprofil ein musikalisches ist.

Ab Klasse 5 können die Kinder wählen, ob sie zwei Stunden "normalen" Musikunterricht belegen, oder am "Streicher"- oder "Bläser"-Unterricht teilnehmen. Kooperationspartner ist die städtische Musikschule. In der Spitze sind dann die Besten zum Beispiel in der Big-Band oder im sinfonisches Orchester der Schule zu hören. Zum Angebot gehört auch eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften.

Der verkürzten Schulzeit auf acht gymnasiale Jahre (G8) trägt die Schule mit einer Betreuung mittags durch das Katholische Jugendwerk des Rhein-Kreises Rechnung, ebenso durch eine neue Mensa mit 85 Sitzplätzen — "der größte Vorteil, den wir durch G8 haben", so Hamacher. Für das nächste Jahr ist die neue Gestaltung des Innenhofs als Aufenthaltsmöglichkeit geplant. Die Schülerzahl zahlt sich vor allem in der Oberstufe aus. Dort ist ein breites Fächer-Spektrum möglich, Leistungskurse in Naturwissenschaften, sogar in Kunst und Musik die Regel.

Termine Tage der offenen Tür am 6. und 20. November.

(NGZ)
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