Vogelsang Wo früher das Neusser Vieh weidete

Neuss · Wer heute über Vogelsang spricht, denkt an die große Siedlung hoch im Norden der Stadt. Nur wenige wissen, dass der Stadtbezirk seinen Namen vom Hof Vogelsang ableitet, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, und der heute als Reitstall an der Römerstraße von der Familie Karl-Heinz Tillmann genutzt wird.

 Die Lauvenburg gehört zur Geschichte von Vogelsang. Heute gehört sie zur Stadt Kaarst und liegt versteckt im Wald an der Broicherseite.

Die Lauvenburg gehört zur Geschichte von Vogelsang. Heute gehört sie zur Stadt Kaarst und liegt versteckt im Wald an der Broicherseite.

Foto: Kemmerling

Der erste belegbare Hinweis auf den nördlichsten Neusser Stadtteil ist in einer Urkunde des ehemaligen Klarissenklosters zu finden. Darin wird 1298 vom Flurnamen "Vogylsanc" gesprochen. Er bezeichnete das Gebiet zwischen Kaarst, Büderich und der Stadt Neuss, das die drei Anrainer als Viehweide nutzten. Zwischen 1298 und 1364 muss auf diesem Vogelsanger Feld dann ein bewirtschafteter Hof errichtet worden sein. Auf seinen Ländereien entstand im vergangen Jahrhundert ein geschlossenes Wohngebiet.

Die nördlichen Neusser Bezirke wurden erst vor rund hundert Jahren dem Stadtgebiet zugeschlagen. Neuss gemeindete ein, was Kaarst und Büderich abgeben mussten. So wurde Büderich-Weissenberg 1909 mit seinen 771 Einwohnern Neuss zugesprochen. Bis weit ins vorige Jahrhundert hinein war der Bereich entlang der nördlichen Stadtgrenze ländlich und von großen Höfen geprägt. Erst nach 1960 setzte zunächst in Weißenberg, später aber auch in Vogelsang und entlang der Kaarster Straße eine intensive Bebauung und Besiedlung ein. Zum Beispiel Schroershof: Nur wenige Felder sind hier noch geblieben.

(NGZ)
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