Die „Lokalrunde“ hat zwei Vorläufer-Veranstaltungen Wirte servieren Lokalrunde

Die „Lokalrunde“ hat zwei Vorläufer-Veranstaltungen · Von Ludger Baten In 14 Gaststätten wird am 16. April handgemachte Musik serviert. Spanische Gitarrenklänge oder Rock-Rhythmen unterhalten Stammgäste und Neugierige gleichermaßen. Aus vielen Einzelveranstaltungen puzzelt sich ein Event.

Von Ludger Baten In 14 Gaststätten wird am 16. April handgemachte Musik serviert. Spanische Gitarrenklänge oder Rock-Rhythmen unterhalten Stammgäste und Neugierige gleichermaßen. Aus vielen Einzelveranstaltungen puzzelt sich ein Event.

Lars Niewöhner erfand die "Lokalrunde". In seiner Wohnheimat Lingen boomt das Kneipenfest. Über 10 000 Besucher stürmten den Stadtkern der 56 000 Einwohner zählenden Stadt. Er dachte: Was im Emsland funktioniert, muss auch im Rheinland attraktiv sein. So bestellte der 36-jährige Eventmarketing-Experte nun in seiner Arbeitsheimat Neuss die erste "Lokalrunde", die am Samstag, 16. April, serviert wird.

In der Innenstadt machen vierzehn Wirte mit, verpflichteten Livemusik für die lange Kneipennacht. Dabei reicht das musikalische Spektrum von spanischen Gitarrenklängen (Dos Guitarras im Weißen Haus) bis zu den lokalen Rockhelden von der Ötteband im Maxx. Die Vielfalt macht's in den Augen von Niewöhner: "Die Wirte werden eben nicht auf ein Thema festgelegt. Das ist zum Beispiel bei der Jazz-Rallye in Düsseldorf anders."

Er folge konsequent seinem Ansatz, den teilnehmenden Gastronomen ihre "Eigenständigkeit in der Gemeinschaft" zu belassen: "Wer die Musik bezahlt, der bestellt sie auch." Niemand kenne Stammkunden und Atmosphäre des Lokals besser als der Betreiber: "Wir schaffen nur den Rahmen. Die Verantwortung liegt beim Wirt." Dabei verlangt Niewöhner von den gastronomischen Partnern kein Geld für Agenturleistungen. "Wir refinanzieren uns ausschließlich über Sponsoren", erklärt er.

Zum Beispiel Getränkegroßhändler. Die "Lokalrunde" sei die gute Werbeplattform, die seine Agentur vermarkte. Als Geschäftsführer von Show It Neuss leitet Niewöhner den Bereich Messen/Event. Sein Partner und Mitgeschäftsführer ist Klaus Becker, in Neuss unter anderem als zweiter Vorsitzender des

Stadtsportverbandes bekannt. Die Agentur für Eventmarketing residiert seit dem Jahreswechsel im Meridio-Gebäude an der Hamtorstraße.

Von der positiven Resonanz in Neuss zeigt sich Niewöhner angenehm überrascht. So plant er für den 5. November bereits die zweite "Lokalrunde". Weitere Wirte hätten sich bei ihm bereits als neue Teilnehmer vormerken lassen: "Solche Ansprachen motivieren zusätzlich." Begeistert zeigt sich auch Michael Erb. Dem Sprecher der Neusser Wirte gefällt, dass ein Festkonzept sich endlich "einmal im Kern um die Gaststätten" dreht. Auf Neudeutsch nennt er das ein "In-Door-Fest".

Erb, der für mehr Gemeinsamkeit unter den Neusser Wirten wirbt, freut sich: Über das Konzept zur ersten "Lokalrunde" fügen sich vierzehn Einzelveranstaltungen zu einem innerstädtischen Großereignis zusammen. Für Erb, der sich mit seiner Diskothek Jil's an der "Lokalrunde" beteiligt, ist die Botschaft klar: "Es lohnt sich für Menschen von 18 bis 80, in Neuss auszugehen." Dies könne aber nur überzeugend wirken, wenn "wir Wirte wirklich Tür an Tür arbeiten".

Viele Einzelangebote puzzeln sich dann zu einem attraktiven Ganzen zusammen. Nach Überzeugung von Erb können die Wirte nur gemeinsam auf die schwindende Gästezahl in der Innenstadt reagieren: "Unsere Wettbewerber sind nicht die Kollegen in der Nachbarschaft, sondern die Skihalle oder Großveranstaltungen in anderen Städten." Wer in die "Lokalrunde" investiere, investiere in die Zukunft seines eigenen Betriebs und leiste einen zielgerichteten Beitrag, der zeigt, "in Neuss ist was los!"

Die "Lokalrunde" hat zwei Vorläufer-Veranstaltungen. Den "Neusser Biertag" organisierten die Wirte in eigener Regie als eine "Kneipen-Rallye". Bei der Downtown-Kneipennacht knipste eine auswärtige Agentur das Licht an. Doch von der hörte Erb nach eigenen Angaben nichts mehr: "Wir sind froh, in Show It einen professionellen Partner gefunden zu haben, der zudem noch viel Lokalkolorit mitbringt."

So sieht sich dann auch Show It im Neusser Boot. Lars Niewöhner und sein Team wollen mit der "Lokalrunde" einen "Gegenpol zu den Zentren in Düsseldorf und Köln schaffen". Ein Alleinstellungsmerkmal sei es, dass sich die Betriebe mit einem eigens auf die Lokalität zugeschnittenem Liveprogramm präsentieren: "Nicht auf eine Stilrichtung begrenzt, sondern durch die Vielfalt der musikalischen Ausrichtung werden alle Altersgruppen angesprochen." Für Lars Niewöhner wird die erste "Lokalrunde" somit eine "Runde durch die Lokale".

(NGZ)
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