Neuss Wilhelm Werhahn, der diskrete Gestalter

Neuss · Heute wird der langjährige Vorstand des Neusser Familienkonzerns und ehemalige Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein 75 Jahre alt.

 Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Foto: IHK, bkö, woi

Wilhelm Werhahn gehört zu den Denkern und Lenkern des mehr als 170 Jahre alten Neusser Familienunternehmens. Diskretion ist für ihn dabei ein hohes Gut. Er gehört aber auch zu den Persönlichkeiten, die sich öffentlich in der Gesellschaft auf sozialem, kulturellem und (wirtschafts-)politischem Gebiet engagieren. Dabei argumentiert und handelt er stets unaufgeregt. Dieser "ehrbare Kaufmann" wird heute 75 Jahre alt. "Ehrbarer Kaufmann" — so bezeichneten ihn die Autoren Friedhelm Ruf und Jens Metzdorf, die Werhahn vor wenigen Jahren für das Buch "150 Bürger" porträtierten.

 Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Foto: IHK, bkö, woi

Wilhelm Werhahn wurde heute vor 75 Jahren in Neuss als Sohn von Ernst Werhahn und seiner Frau Marianne in die Unternehmerfamilie hineingeboren. Für die Wilh. Werhahn KG trug er als Holding-Vorstand von 1979 bis 2003 Verantwortung; wechselte anschließend in den Verwaltungsrat. Seine Amtszeit endete im Herbst 2009. Im Konzern war Wilhelm Werhahn für die Sparten Lebensmittelbetriebe und Industriebeteiligungen zuständig. Dazu zählte der Aufsichtsratsvorsitz bei Zwilling J. A. Henckels in Solingen. Unter anderem saß er in den Aufsichtsräten der Commerzbank AG, von RWE Power und RWE DEA. Er ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Buchdruckerei (GfB) in Neuss, die vor 140 Jahren die Neuß-Grevenbroicher Zeitung gründete.

 Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Ob in der Kultur, im Schützenwesen oder in der Wirtschaft – Familienunternehmer Wilhelm Werhahn ist bestens vernetzt.

Foto: IHK, bkö, woi

Auf seine Aufgaben im Konzern war Wilhelm Werhahn gut vorbereitet. Nach dem Abitur absolvierte er eine Banklehre bei C. G. Trinkhaus in Düsseldorf und studierte anschließend Jura in München, Berlin, Köln und Bonn. Das Studium schloss er mit dem zweiten Staatsexamen ab. Seine berufliche Laufbahn begann er 1970 bei der Karstadt AG in Essen, wo er 1978 als Geschäftsführer ausschied, um bei Wilh. Werhahn als aktiver Gesellschafter einzutreten. Der Mischkonzern Wilh. Werhahn erwirtschaftete 2012 mit weltweit 9300 Beschäftigten eine Bilanzsumme von 4,2 Milliarden Euro. Wilhelm Werhahn freut sich, dass inzwischen die Unternehmensgeschichte als Buch mit mehr als 340 Seiten erschienen ist. Autorin ist die Kölner Wirtschaftshistorikerin Klara van Eyll.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde Wilhelm Werhahn 2002 mit seiner Wahl zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bekannt. Während seiner siebenjährigen Amtszeit forcierte Werhahn vor allem das Thema Ausbildung; sorgte mit der Initiative "Bosse an Schulen" für einen Austausch zwischen Unternehmern, Lehrern und Schülern. Als 70-Jähriger zog er sich vorzeitig aus dem Amt des IHK-Präsidenten zurück.

Als es ihm seine Zeit erlaubte, engagierte er sich in der Kommunalpolitik. Als Sachkundiger Bürger der CDU-Ratsfraktion gehört er dem städtischen Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung an. Zu einem besonderen Anliegen wurde Wilhelm Werhahn die "Internationale Schule am Rhein" (ISR) in Neuss. Wenn die ISR aktuell in finanziellen Nöten ist, dann schmerzt ihn das nicht nur, sondern er gehört zu den Persönlichkeiten, die konstruktiv nach Lösungen suchen.

(NGZ)
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