Neuss Wieder Windpocken-Verdacht im Flüchtlingsheim

Neuss · Ein neuer Windpocken-Verdacht ist in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes im einstigen "Alex" aufgekommen. Gerade erst hatte die Bezirksregierung Arnsberg rund 200 Flüchtlinge, die wegen Windpocken oder fehlender Immunität nicht weiterverlegt werden konnten, aus Neuss nach Willich gebracht.

So wollte sie die mittlerweile fast 700 Plätze im ehemaligen Alexianer-Krankenhaus wieder voll belegen können. Nun gibt es unter den frisch angekommenen Asylbewerbern im einstigen "Alex" einen erneuten Verdachtsfall. "Wir hoffen, dass er sich nicht bewahrheitet", berichtet Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung. "Unsere Lage ist sehr angespannt. Wir brauchen dringend Unterbringungskapazitäten."

Über 600 Flüchtlinge leben zurzeit in der Landeseinrichtung am Nordkanal. Die Alexianerbrüder hatten die Bettenzahl erst letzte Woche auf Bitten der Bezirksregierung aufgestockt. Jetzt gilt vorsorglich wieder ein Aufnahmestopp.

Der konnte dagegen in dem Flüchtlingsheim in Willich, in das die Neusser Asylbewerber verlegt worden waren, aufgehoben werden. "Es ist keine erneute Windpocken-Erkrankung dazugekommen", teilt Amtsärztin Martina Kruß mit. Damit steht das dortige Haus für Neuzuweisungen zur Verfügung.

Windpocken sind nicht die einzige Krankheit, die sich die Menschen auf der Flucht einfangen. "Es treten alle klassischen Kinderkrankheiten auf", sagt Söbbeler. "Denn der Impfstatus in den Herkunftsländern ist sehr unterschiedlich."

(sug)
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