Neuss Wie zwei Neue lernen, im Komitee zu arbeiten

Neuss · Achim Robertz (38) und Markus Jansen (44) sind seit 100 Tagen im Amt. Die Schützen wählten das Duo im November in ihr Führungsgremium.

 Drücken das Durchschnittsalter im Schützenkomitee auf 54 Jahre: Die beiden Neuen Dr. Achim Robertz (l., 38) und Markus Jansen (44).

Drücken das Durchschnittsalter im Schützenkomitee auf 54 Jahre: Die beiden Neuen Dr. Achim Robertz (l., 38) und Markus Jansen (44).

Foto: Woi

Vor drei Jahren versammelte Markus Jansen mehr als 20 Schützen um sich, die als "Ideenschmiede" eine Satzungsänderung anstrebten - und letztlich auch durchsetzten. Inzwischen sitzt der 44 Jahre alte Rechtsanwalt im Komitee des Neusser Bürger-Schützen-Vereins. Ist aus Saulus ein Paulus geworden? "Nein", sagt Jansen, "ich war und bin Neusser Schütze aus Leidenschaft. Meine Kritik war niemals bösartig, sondern immer konstruktiv." Das sieht auch Präsident Thomas Nickel so: "Markus ist auch ein kluger Querdenker, der eine wichtige Rolle in einem Meinungsbildungsprozess spielen kann."

Seit rund 100 Tagen sitzt Markus Jansen nun im Komitee. Gemeinsam mit ihm wurde auf der Generalversammlung Mitte November der Reuschenberger Internist Dr. Achim Robertz (38) in das Führungsgremium der mehr als 5000 Neusser Schützen gewählt - kein Kandidat mit einer Bilderbuch-Schützenvita. Robertz, obwohl im Neusser Lukaskrankenhaus geboren, fand erst 2008 zu den Schützen. Er ist ein Spätberufener, ein Seiteneinsteiger. Auch von Robertz erwartet der Präsident eine "andere Sicht", die Sicht eines Mannes, der lange Jahre von außen auf das Schützenwesen geschaut habe. Nickel: "Ich bin sicher, dass beide neuen Freunde dem Komitee und dem Schützenregiment gut tun werden." Die ersten 100 Tage hätten gezeigt, dass "sie sich gut einleben und einfügen werden.

So ganz nebenbei haben Jansen und Robertz das Durchschnittsalter des elfköpfigen Komitees auf 54 Jahre gedrückt; vor ihrer Berufung hatte es bei 58,5 Jahre gelegen; nur zwei Komiteemitglieder sind älter als 60: Präsident Nickel (67) und Oberst Dr. Heiner Sandmann (61).

Jansen und Robertz haben die ersten 100 Tage im Komitee offenbar genossen: "Wir sind großartig, kameradschaftlich aufgenommen worden." Beide sehen das erste Jahr ihrer Amtszeit als "Lehrjahr" an. Sie wollen kennenlernen, was zum Leistungsprofil der Führungscrew gehört, welche Aufgaben und Herausforderungen anstehen.

Wenn die beiden Neuen über ihre Neigungen und Talente sprechen, dann fallen Stichworte wie "Ansprache der Schützen" oder "Organisation und Ablauf". Diese Selbsteinschätzung deckt sich offenbar mit den Beobachtungen und Vorstellungen des Präsidenten, der sich vorstellen kann, "dass Achim und Markus im Bereich von Oberschützenmeister Martin Flecken" eingesetzt werden, "der ein sehr großes Programm zu absolvieren hat."

Gemeinsam haben Achim Robertz und Markus Jansen auch, dass sie schon vor der Wahl ins Komitee Verantwortung im Schützenwesen übernommen hatten. Robertz, der aus dem Zug "Lauschepper" stammt, war 2012/13 Hubertuskönig; Jansen war 2009/10 Jakobuskönig der Scheibenschützen, in deren Reihen er seit 1997 mitmarschiert. Beide wollen den Kontakt zu ihren Kameraden auch als Komiteemitglieder halten, wollen aber auch das Schützenfest in der Gemeinschaft des Komitees genießen - mit ihren Frauen Stefanie Robertz und Rebecca Jansen, deren Vater Rainer Reuß einst selbst Komiteemitglied war.

(NGZ)
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