Neuss Wie die Wohnung gegen Einbruch geschützt wird

Neuss · In einer persönlichen Beratung gibt die Kreis-Polizei Tipps, wie Bürger ihre Wohnung und Häuser besser vor Einbrüchen schützen können.

 Einbrecher würden es häufig über die Fenster probieren, sagt Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Diese seien oft nicht ausreichend gesichert.

Einbrecher würden es häufig über die Fenster probieren, sagt Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Diese seien oft nicht ausreichend gesichert.

Foto: Einbrecher würden es häufig über die Fenster probieren, sagt Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Diese seien oft nicht ausreichend gesichert. L. Hammer

Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser sitzt im Wohnzimmer eines Kunden. In der Hand hält er den herkömmlichen Schließzylinder einer Haustür. "Das ist häufig die Schwachstelle einer Tür. Viele Täter, die ins Haus gelangen wollen, greifen den Zylinder an", sagt der Polizeibeamte. Kaiser berät kostenlos Bürger zum Thema Einbruchsprävention — entweder in der Beratungsstelle der Kreispolizei Neuss oder bei ihnen zuhause. Dort versucht er gemeinsam mit den Kunden das Wohnhaus sicherer vor Einbrüchen zu machen. Die NGZ hat die wichtigsten Punkte aus einer aktuellen Beratung zusammengefasst.

Haustür Statistisch gesehen kämen nur 20 Prozent aller Einbrecher über die Vorderseite des Hauses in die Wohnräume, sagt Kaiser. Dennoch sollte man die Haustür bei der Absicherung nicht außer Acht lassen. "Hier empfiehlt sich der Einbau eines bohr- und ziehgeschützten Schlosses, so lässt sich die Tür nicht so leicht öffnen", sagt Kaiser. Auch Glas in der Tür würde eine Angriffsfläche bieten, so der Polizist: "Hierfür gibt es entsprechende Folien, die das zersplittern der Scheibe verhindern." Außerdem empfiehlt die Polizei bei Glastüren keine Schlüssel von innen stecken zulassen. Wer das Haus verlässt, sollte die Tür außerdem immer abschließen.

Fenster Nach Erfahrung der Polizei kämen viele Täter über die Fenster ins Haus. "Das Wichtigste aus unserer Sicht ist die Verriegelung der Fenster", sagt Kaiser. Viele Terrassentüren oder Fenster ließen sich einfach mithilfe eines Schraubenziehers aufhebeln. Deshalb sei es empfehlenswert, die Fenster im Rahmen mit sogenannten Pilzkopfriegeln und zusätzlichen Schlössern zu sichern. Auch sollte man sich über eine Folie zum Schutz des Glases informieren: "Da kommt man selbst mit einer Axt oder Ziegelsteinen nicht einfach durch." Wer sein Haus saniere, könne direkt über die Anschaffung entsprechender Sicherheitsfenster nachdenken, so Kaiser. Auch Kellerfenster sollten gesichert werden. "Viele Häuser haben hier noch ein Mäusegitter — das allein genügt jedoch nicht", sagt Kaiser.

Rollläden würden nicht unbedingt vor Einbrechern schützen. "Es gibt Täter, die werden dadurch abgeschreckt. Andere nehmen den Aufwand oder Krach aber in Kauf", sagt der Polizist. Zudem seien heruntergelassene Rollläden tagsüber ein Zeichen, dass niemand zuhause ist. Wohnräume sollten stets bewohnt aussehen, rät die Polizei. Deshalb könne es auch sinnvoll sein, das Licht bei Abwesenheit brennen zu lassen.

Alarmanlage "Aus unserer Sicht hat die Mechanik Vorrang vor der Technik", sagt Kaiser. Alarmanlagen sollten deshalb erst installiert werden, wenn das Haus sonst bereits abgesichert wurde. "Eine Alarmanlage macht zudem nur Sinn, wenn sie mit einem Wachunternehmen verbunden ist", sagt Kaiser.

(NGZ)
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