Neuss Whitesell-Mitarbeiter fordern Loslösung vom Konzern

Neuss · Der amerikanische Investor Whitesell soll seine Werke in Deutschland wieder abgeben. Mit dieser Forderung geht die Belegschaft des Automobilzulieferers (vormals Bauer & Schaurte), den die Amerikaner erst Anfang des Jahres aus einem Insolvenzverfahren heraus übernommen hatten, am Samstag auf die Straße. "Jede andere Lösung ist besser als diese", betont Heiko Reese, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf - Neuss, "denn diese führt geradewegs in den Abgrund".

Das Neusser Werk gehört zu einem Verbund von vier Firmen, die Verbindungselemente vor allem für die Automobilindustrie herstellen. Zwei Insolvenzen - zuletzt unter dem Namen Ruia - haben die Werke überstanden, ohne dass sich die Kunden abgewandt hätten. Nun, so halten Gewerkschaft und Betriebsrat in einem Hilferuf-Brief an Politik und Verwaltung fest, hat der neue Besitzer innerhalb von wenigen Monaten erreicht, dass Großkunden wie VW und Ford sämtliche Geschäftsbeziehungen eingestellt haben, andererseits kein neuer Kundenauftrag geschlossen werden konnte. Vor diesem Hintergrund, so vermutet Reese, hat Whitesell nun den Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Davon war bereits im Übernahmeverfahren die Rede gewesen, doch sei er angesichts voller Auftragsbücher nicht vollzogen worden.

Die Belegschaft befürchtet, dass die Neusser Schraubenfabrik - sofern es zu keinem Kurswechsel kommt - "dieses Jahr nicht überlebt". Um für den Erhalt der (noch) 300 Arbeitsplätze zu kämpfen, geht sie nun auf die Straße. Nach einem Demonstrationszug vom Werk zum Markt erfolgt dort am Samstag um 11 Uhr eine Kundgebung.

(-nau)
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