Neuss Werkstattverfahren kommt

Neuss · Neuss Dass die Beratung in einem Fachausschuss und die abschließende Beschlussfassung im Stadtrat zwei Paar verschiedene Schuhe sind, unterstrichen die Stadtverordneten am Freitagabend deutlich. Beim Thema Umgestaltung des Jahnstadions prallten die Meinung der Fraktion so vehement aufeinander, wie es Beobachter nach der Sportausschuss-Sitzung nicht für möglich gehalten hätten.

Neuss Dass die Beratung in einem Fachausschuss und die abschließende Beschlussfassung im Stadtrat zwei Paar verschiedene Schuhe sind, unterstrichen die Stadtverordneten am Freitagabend deutlich. Beim Thema Umgestaltung des Jahnstadions prallten die Meinung der Fraktion so vehement aufeinander, wie es Beobachter nach der Sportausschuss-Sitzung nicht für möglich gehalten hätten.

Ergebnis: Die CDU setzte - wie angekündigt - mit ihrer Stimmenmehrheit den Beschluss des Sportausschusses durch und erhielt dabei die Unterstützung der Fraktion Unabhängige/Die Linke.

Der Beschluss sieht im Wesentlichen so aus:

Zuvor hatte es eine überraschend harte Diskussion gegeben. Reiner Breuer, Fraktionsvorsitzender der SPD, erklärte, dass die Punkte zur TG-Ansiedlung, Konzentration von Fußball und Leichtathletik sowie keine Flächen-Inanspruchnahme des HTC und TC BW nur "denkbare Varianten" seien. "Sonst gibt es keine ergebnisoffene Diskussion."

Sein Kollege von der FDP, Dr. Heinrich Köppen, wies darauf hin, dass man mit einer "mit der Bürgerinitiative abgestimmten Auffassung" in die Beratung und das Verfahren gehe. Man dürfe keine "vorgefassten Meinungen haben, "sonst können wir uns das Werkstattverfahren sparen".

Auf völliges Unverständnis stießen die Äußerungen bei Gerhard Quentin (Unabhängige/Die Linke): "Was wollen SPD, FDP und Grüne? Wir haben einen klaren, einstimmigen Beschluss des Sportausschusses vorliegen!" Seiner Meinung nach "verbietet es sich von selbst, ein TG-Zentrum auf dem Areal eines anderen Vereins im Stadion zu bauen".

Die Wogen schlugen hoch, als aus Reihen der CDU der Antrag kam, die Debatte zu beenden und abzustimmen. Von einem "Abschnüren von demokratischen Rederechten" sprach Breuer. Als "unverständlich" bezeichnete es Michael Klinkicht (Grüne), "weil die Diskussion noch nicht zu Ende geführt war".

Die Gefühle von Frauke Arndt, Sprecherin der Initiative "Rettet das Jahnstadion", waren gemischt: "Unser monatelanges Engagement hat sich insgesamt gelohnt. Wir haben viel erreicht: keine Bebauung des Rasenfeldes, keine Bebauung entlang der Jahnstraße und ein Werkstattverfahren zur weiteren Planung. Auch wenn wir uns dort ein offeneres Verfahren gewünscht hätten. Wir werden jetzt die Aussagen der Parteien zum geplanten Ablauf abwarten."

Wie geht es weiter? In der nächsten Ratssitzung am 7. November soll festgelegt werden, wie das beschlossene Werkstattverfahren konkret aussieht.

(NGZ)
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