Neuss Werhahn fordert Kurs-Korrektur der CDU
Neuss · Michael Werhahn, Finanzvorstand der Neusser Werhahn-Gruppe und von 1994 bis 2004 CDU-Ratsherr in Neuss, vermisst in der Berliner Parteispitze mehr Köpfe, die auch für Wirtschaftskompetenz stehen. Er forderte die CDU vor allem in der Wirtschaftspolitik zu Korrekturen auf.
In einem Redebeitrag auf der Mitgliederversammlung der Neusser CDU gab Werhahn dem anwesenden CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zudem die Empfehlung mit auf den Weg in die Hauptstadt, der Staat möge sich zurückhalten, wenn Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Auch für das Verhalten von Bundespräsident Wulff fand Michael Werhahn kritische Worte. Das Staatsoberhaupt hatte der Bundesbank indirekt nahegelegt, sich von ihrem umstrittenen Vorstand Thilo Sarrazin zu trennen. Werhahn: "Der Herr Bundespräsident hätte besser der Bundesbank den Vortritt gelassen."
Über 100 Neusser Christdemokraten nahmen am Montagabend im Marienhaus das Angebot an, mit dem Generalsekretär und dem Neusser CDU-Chef, Jörg Geerlings MdL, zu diskutieren, "wohin der Weg der CDU in den kommenden Monaten führen soll". Konsens herrschte darüber, dass die repräsentative Demokratie alternativlos sei. Gröhe warb dafür, Entscheidungen mit Rückgrat durchzustehen, die ohne Rückenwind seien.
CDU-Chef Geerlings sprach auch das Thema Konservativismus an: "Wir drehen nicht das Fähnchen jeweils nach dem Wind der Umfragen, sondern entscheiden nach unseren Überzeugungen."