Neuss Wer wird neuer Stadtplaner?

Neuss · Der Nachfolger von Planungsdezernent Stefan Pfitzer wird gesucht. Im Rathaus türmen sich 44 Bewerbungen. Mit Andreas Galland, Jens Hartmann und Wilderich Kalthoff tritt auch ein Trio aus dem Kreisgebiet an.

 Sein Lieblingsprojekt aus 22 Jahren als Neusser Stadtplaner: Stefan Pfitzer im Foyer des Zeughauses, das während seiner Amtszeit modernisiert wurde.

Sein Lieblingsprojekt aus 22 Jahren als Neusser Stadtplaner: Stefan Pfitzer im Foyer des Zeughauses, das während seiner Amtszeit modernisiert wurde.

Foto: woi

Die Stadt genießt offenbar einen guten Ruf. Wenn Planungsdezernent Stefan Pfitzer (64) im Sommer ausscheidet, dann mangelt es nicht an geeigneten Kandidaten. Der Stellenausschreibung folgten 44 Bewerbungen, zumeist von qualifizierten Fachkräften. Darunter mit dem Neusser Wirtschaftsförderer Andreas Galland (44), dem Ex-Ratsherrn Jens Hartmann (40) und dem Lüttenglehner Raumplaner Wilderich Kalthoff (42) auch ein Trio aus dem Rhein-Kreis. Bereits am 8. April will der Stadtrat die Personalentscheidung treffen. Das Auswahlverfahren läuft.

 Bewerber Jens Hartmann, MIT-Vorsitzender im Rhein-Kreis.

Bewerber Jens Hartmann, MIT-Vorsitzender im Rhein-Kreis.

Foto: Berns

Die Wahl eines neuen Planungsdezernenten wird erforderlich, da Beigeordneter Stefan Pfitzer mit Erreichen der Altersgrenze Ende Juni ausscheidet. Wenn er seinen Stuhl auf der Chefetage des Rathauses räumt, endet eine Ära. Pfitzer, der 1989 von Frechen nach Neuss gewechselt war, stand 22 Jahre an der Spitze der Stadtplanung; er ist mit seiner Familie inzwischen in Selikum heimisch geworden.

 Bewerber Andreas Galland, Wirtschaftsförderer in Neuss.

Bewerber Andreas Galland, Wirtschaftsförderer in Neuss.

Foto: Woi

Bisher gehören neben Bürgermeister Napp sechs Beigeordnete (Gensler, Ferfers, Goldammer, Pfitzer, Zangs, Hahn) dem Verwaltungsvorstand an. In Rat und Verwaltung scheint Einigkeit zu herrschen, dass zumindest eine, eventuell auch zwei Beigeordnetenstellen eingespart werden sollen. Begründung: Viele Aufgaben wie zum Beispiel die städtischen Bäder wurden ausgegliedert. Die Folge: weniger Aufgaben, weniger Führungspersonal. Zudem soll so ein Beitrag zur Kostenreduzierung geleistet werden. Nicht zur Disposition steht der Planungsdezernent. Die Stadtentwicklung wird als so wichtig angesehen, dass für sie auch künftig ein eigener Beigeordneter verantwortlich zeichnen soll. Das steht auch für Karl Heinz Baum, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, außer Zweifel: "Die Stadt steht vor so vielen Aufgaben, da kann sie auf einen Planer nicht verzichten."

Derzeit sichten die Ratsfraktionen die Bewerbungsunterlagen. Anschließend melden sie der Verwaltung, welche Kandidaten sie persönlich hören wollen. Diese Vorstellungsrunde ist für den 4. April terminiert. Die Entscheidung fällt in der Ratssitzung vom 8. April.

Während sich die CDU-Fraktion bereits auf fünf Bewerber einigte, die sie in die engere Auswahl zieht, ist die Willensbildung anderswo noch nicht abgeschlossen. "Wir haben erst am Montag die Unterlagen erhalten", sagt SPD-Fraktionschef Reiner Breuer, "da können wir noch nicht zu einer Einschätzung kommen." Er hat seine Stadtverordneten aufgefordert, bis Dienstag (29.) ihre Präferenz abzugeben. Auch die FDP, die in Neuss mit der CDU eine Koalition bildet, hat sich noch nicht festgelegt. Vorsitzender Heinrich Köppen: "Der Planungsbereich muss hochkarätig besetzt werden. Die Qualifizierung ist entscheidend. Nicht das Parteibuch."

(NGZ)
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