Neuss Wenn der Nachbar schwitzt . . .

Neuss · Neuss Wie viele Menschen der 26. Sommernachtslauf letztlich in seinen Bann gezogen hat, wird schwer zu ermitteln sein. 3 170 erreichten das Ziel, diese exakte Zahl hatte Klaus Ehren, Geschäftsführer der ausrichtenden Turngemeinde von 1848, bereits am Samstagabend zur Hand.

Sommernachtslauf 2008
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Neuss Wie viele Menschen der 26. Sommernachtslauf letztlich in seinen Bann gezogen hat, wird schwer zu ermitteln sein. 3 170 erreichten das Ziel, diese exakte Zahl hatte Klaus Ehren, Geschäftsführer der ausrichtenden Turngemeinde von 1848, bereits am Samstagabend zur Hand.

Doch wie viele Zuschauer sie bei am Ende dann doch noch freundlichem (Lauf-) Wetter angelockt hatten, das war schon immer schwierig zu schätzen. Bei der aktuellen Auflage dürfte es unmöglich sein. "Auf dem Markt war die Veranstaltung klarer strukturiert", zog Herbert Napp den Vergleich zu früheren Jahren.

Womit der Bürgermeister und Schirmherr der neuen "location" rund um den Hamtorplatz keineswegs eine Absage erteilen wollte. Im Gegenteil: Nicht nur er fühlte sich im Schatten der historischen Stadtmauer, der imposanten, illuminierten Bäume und vor allem im Dunstkreis des "Drusushofs" sichtlich wohl. "Wir hatten schon schlechtere Veranstaltungen", meinte auch Dieter Bauer. Der langjährige Geschäftsführer der Asics Deutschland GmbH hat zwar im Herbst vergangenen Jahres den Staffelstab an Carsten Unbehaun übergeben (und kümmert sich nun um Österreich und Osteuropa), "sein" Laufkind besuchte er aber trotzdem und fühlte sich inmitten von Sportlern und (ehemaligen) Mitarbeitern bis weit nach Mitternacht sichtlich wohl.

Sein Fazit deckt sich mit dem von Stefan Rinnensland, dem Verlagsleiter des Neusser Zeitungsverlages, der als "Partner des Sports" zu den Förderern des Sommernachtslaufs gehört: "Der Hamtorplatz und die Büttger Straße sollten in die Strecke einbezogen bleiben, auch wenn es im nächsten Jahr wieder über den Markt gehen sollte."

Für eine Rückkehr in den Schatten von Rat- und Zeughaus hatte sich Mario Meyen im Vorfeld des Laufes ausgesprochen. Nachdem der TG-Vorsitzende und letztjährige Neusser Schützenkönig die Strecke höchstselbst im Volkslauf unter die Sohlen genommen hatte, wirkte er nicht mehr ganz so kategorisch: "Wir werden über alles in Ruhe reden müssen."

Bei den Aktiven kam der Umzug ins Bermuda-Dreieck rund um den Hamtorplatz gut an: "Die Zuschauer haben sich mehr auf die gesamte Strecke verteilt", meinte die unverwüstliche Petra Maak, "früher hat es sich auf dem Markt geknubbelt und woanders war tote Hose."

Das sah am Samstagabend auf dem Hamtorwall und der Büttgerstraße schon anders aus. Wenn auch nicht durchgängig, denn es herrschte ein stetes Kommen und Gehen. Am dichtesten drängten sich die "Seh-Leute" während des Volkslaufs hinter den Absperrungen - die Aussicht, Kollegen, Freunde und Nachbarn durch die Stadt laufen zu sehen, lockt offensichtlich mehr als irgendwelche Stars.

(NGZ)
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