Ein Gottesdienst für Tiere in Neuss Wenn Bello und Hasso gesegnet werden

Neuss · Einen Hund oder eine Katze von der Kirche segnen lassen? Für die meisten klingt das wohl komisch. In Neuss wurde genau das nun getestet - beim ersten Tier-Gottesdienst.

 Stadt- und Kreisjugendseelsorger Norbert Fink (r.) erzählte zum Beginn der Zeremonie von seiner Liebe zu Tieren.

Stadt- und Kreisjugendseelsorger Norbert Fink (r.) erzählte zum Beginn der Zeremonie von seiner Liebe zu Tieren.

Foto: Dieter Staniek

In Düsseldorf und Wuppertal wird es regelmäßig durchgeführt. Auch der Hundesportverein DVG Neuss an der Rheinallee wollte diese Art Tier-Gottesdienst einmal ausprobieren. Aufgrund des Platzregens kamen jetzt nur zwölf Gäste und vier Hunde zusammen, trotzdem ließen sie sich von dem Wetter nicht die Laune verderben.

„Wir haben viel Werbung gemacht und mit mehr Menschen und auch Tieren gerechnet. Bei diesem Wetter kann ich das aber verstehen. Ein Ehepaar hatte vorher telefonisch schon abgesagt“, so Vorsitzender Peter Koch. Der Verein hatte sich auch auf Kinder gefreut, die vielleicht sogar mit ihrem Meerschweinchen oder Kaninchen angereist wären. Eigentlich sollte die Segnung auch im Grünen auf dem Gelände stattfinden, wurde dann aber unter das Vereinsvordach verlegt. Stadt- und Kreisjugendseelsorger Norbert Fink erzählte zum Beginn der Zeremonie von seiner Liebe zu Tieren: „Ich hatte früher auch Fische und einen Hund. Als ich Messdiener wurde, habe ich einen Gutschein für einen Hamster von meinen Kollegen erhalten, damit ich nicht so einsam bin“, lachte er und trug so zu einer lockeren Stimmung bei.

Auch für ihn war die Tiersegnung eine Premiere. Dass das Tier im Christentum schon immer eine Rolle spiel, erklärte er mit dem Symbol Gottes. „Bevor das Kreuz zum Symbol wurde, war es ein Fisch, der für den Herrn stand.“ Auch der Heilige Geist wurde durch eine Taube symbolisiert. Vorsitzender Koch brachte auch gleich mit Frau Anke die beiden großen Schweizer Amy (8) und Filou (10) mit, die während der Zeremonie bei den Liedern mitbellten. „Amy hat vor drei Wochen eine toxische Substanz gefressen und erholt sich gerade. Ich wünsche mir mit der Segnung, dass sie in Zukunft beschützt wird“, so die Halterin. Ilona Kirschbaum eines befreundeten Vereins wollte sich die Tiersegnung mit ihrer vierjährige Labrador-Hündin Loona ebenfalls nicht entgehen lassen. „Mir hat die Segnung sehr gut gefallen, Herr Fink hat es sehr modern gestaltet.“

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