Neuss Wendt vor der Trennung von Zentrumspartei

Neuss · Die Neusser Zentrumspartei steht vor einer Zerreißprobe. Heute Abend treffen sich die Mitglieder in der Gaststätte "Lützenrath" an der Viersener Straße. Es geht um die Gründung eines Ortsverbandes Neusserfurth. Es wäre der erste Ortsverband des Zentrums in Neuss. Partei-Vorsitzender Reinhard-Josef Wendt hält eine solche Gründung für "Quatsch" und sieht darin die "Gründung einer Partei in der Partei". Daher ist er strikt dagegen.

 Hat eine Trennung vom Zentrum angedroht: Reinhard-Josef Wendt.

Hat eine Trennung vom Zentrum angedroht: Reinhard-Josef Wendt.

Er kündigt gegenüber unserer Zeitung an: "Wenn es dazu kommt, trenne ich mich vom Zentrum." Kein Verständnis für diese Sichtweise hat Uwe Mergelsberg. Das frühere Vorstandsmitglied hält einen Ortsverband auf der Furth – in Uedesheim soll es einen weiteren geben – für sinnvoll. "Vor Ort können spezielle Probleme angesprochen und gelöst werden. Es wäre ein Gremium zum Wohle der Bürger. Es geht nicht um eine Spaltung der Partei.

" Die Anregung, Ortsverbände zu gründen, kommt, sagt Mergelsberg, vom Landesverbandsvorsitzenden Michael Möller (der am Montag Abend bei der Versammlung dabei sein wird) und vom Bundesvorsitzenden Gerhard Woitzik aus Dormagen. Der Richtungsstreit: Stadtverbandschef Wendt, der als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat sitzt und dort mit der UWG eine Fraktionsgemeinschaft bildet, will die zentrale Steuerung über die Partei.

Dem stehen Mitglieder gegenüber, die eine dezentrale Struktur bevorzugen. "Wir können uns als Ortsverband konkreter um Themen wie Entschlammung des Nordkanals oder Sauberkeit im Jröne Meerke kümmern", sagt Mergelsberg. Er nennt ein Beispiel, wo eine besondere Initiative des Zentrums untergegangen ist: "Mit einem Ehrenmal an Hermann-Josef Dusend zu erinnern, war unsere Idee. Die CDU hat sie sich später zu Eigen gemacht.

" Wendt, der 2004 bei der Kandidatur für die Kommunalwahl gescheitert war und daraufhin die CDU verlassen hatte, will dafür kämpfen, dass es nicht zur Gründung eines Ortsverbandes kommt. "Nur eine Ortsgruppe wäre okay." Käme es zur Trennung, "dann könnte ich meine Vorstellungen von christlicher Politik ebenso in der UWG wie in der FDP verwirklichen".

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort