Stadtentwicklung in Neuss Ein Trio für den neuen Wendersplatz

Neuss · Stadt, IHK und Hochschule Niederrhein haben eine gemeinsame Erklärung zur Gestaltung des Areals zwischen Innenstadt, Rennbahn und Hafen unterzeichnet. Ein Herzstück soll der Bildungs- und Innovationscampus werden.

 IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l.), Bürgermeister Reiner Breuer (M.) und Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, bei der Unterzeichnung. Im Hintergrund: der Wendersplatz.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l.), Bürgermeister Reiner Breuer (M.) und Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, bei der Unterzeichnung. Im Hintergrund: der Wendersplatz.

Foto: Andreas Woitschützke

Viele Ideen, viele Anregungen, viele Vorschläge – die Planung zur Gestaltung des Wendersplatzes gleicht einem großen Puzzle. Wie er als zentrales Areal zwischen Rennbahn, Innenstadt und Rhein in Zukunft gestaltet wird, soll im Zuge einer Ideenwerkstatt erarbeitet werden. Ein großes Puzzle-Stück soll der Bildungs- und Innovationscampus werden, der sich mit dem und um den geplanten Neubau der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein als Herzstück entwickeln soll. In diesem Zug wird sich auch die Hochschule Niederrhein vor Ort engagieren. In einer gemeinsamen Erklärung haben IHK, Hochschule Niederrhein und die Stadt Neuss am Freitag festgehalten, bei der Entwicklung des neuen Wendersplatzes an einem Strang zu ziehen.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Bürgermeister Reiner Breuer, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein. Letzterer machte deutlich, dass die Stadt Neuss und der Rhein-Kreis für die Hochschule eine „herausragende Bedeutung“ haben. „Wir verstehen uns aus vollem Herzen als Hochschule der Region“, betonte Grünewald. „Für junge Menschen aus Neuss und dem Rhein-Kreis, die sich für ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften entscheiden, sind wir die erste Adresse“, sagt Grünewald. Diese „erste Adresse“ kommt nun mit einem Forschungsort nach Neuss, der Impulse für die Lebensmittelindustrie sowie im Zuge des Strukturwandels setzt. Auf dem Bildungs- und Innovationscampus der IHK in Neuss möchte die Hochschule Niederrhein mit ihren Partnern Neusser Produktenmarkt und Rhein-Kreis Neuss das Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft (LCL) ansiedeln.

Es gilt als ein Schlüsselprojekt im Zuge des Strukturwandels. Stark vereinfacht geht es um den Transfer von Ideen, die gemeinsame Entwicklung von Produkten im Lebensmittelbereich und darum, sie auf den Markt zu bringen. Das soll Arbeitsplätze sichern und schaffen sowie neue Wertschöpfung generieren. Um das LCL sollen sich auch Start-ups ansiedeln. Bürgermeister Reiner Breuer begrüßt die Pläne und sieht sie als „wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Wendersplatzes“.

Nach den politischen Diskussionen der vergangenen Monate hat die IHK zudem ihre Pläne für den geplanten, 9,5 Millionen Euro teuren Neubau noch einmal angepasst. „Eine Verwaltung sehen wir auf dem Wendersplatz nicht vor“, betont Steinmetz. Alle von der Kammer an diesem Standort vorgesehenen Mitarbeiter seien den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie Internationales zugeordnet. „Unser Campus für Bildung und Innovation wird überregionale Strahlkraft haben. Und er wird einen spürbaren Beitrag zur Frequentierung des Wendersplatzes bis in die Abendstunden leisten“, sagt Steinmetz. Jährlich sei mit rund 40.000 Besuchern zu rechnen. Die Hochschule Niederrhein wird daran mitwirken. „Im Rahmen unserer Kooperation werden wir die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der berufsbegleitenden Weiterbildung für Fachkräfte aus der Stadt und dem Rhein-Kreis Neuss im neuen Bildungs- und Innovationscampus intensivieren“, betont Grünewald.

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