Neuss "Steh nicht so rum, als wärst du ein Mensch. Du bist Albanerin und das bedeutet Abschaum." Noch nie war Hannah so gemein zu jemandem. Das ist ihr völlig klar. Sie kann sie eben nicht leiden, diese Albaner, die einfach nach Margate gekommen sind, wo niemand sie will. Und schon gar nicht dieses Mädchen, das sich Hanna nennt.

Als wäre sie eine wie Hannah. Dass zwischen Hannah und Hanna eine Freundschaft entstehen könnte, scheint fast unmöglich. Zu groß sind die Unterschiede zwischen der englischen Hannah, die auf der Strandpromenade von Margate gelernt hat, sich rotzig zu behaupten und der albanischen Hanna, die sich tagelang mit ihrer Mutter und ihrem Bruder im Lastwagen versteckt hat, um in die Freiheit zu gelangen.

Wie es dennoch dazu kommt, erzählt John Retallacks packendes Jugendstück "Hannah und Hanna", das Katrin Lindner so schlicht wie eindringlich, zielstrebig und in großer Balance zwischen Zartheit und Energie für die Studiobühne des RLT inszeniert hat.

Mehr lesen Sie auf der Seite "Kultur in Neuss" der NGZ vom 10. März.