Neuss Weishaupt nutzt Standortvorteil Autobahn

Neuss · Nach rund 40 Jahren an der Moselstraße gibt das Familienunternehmen seinen alten Firmensitz auf und will im Januar nächsten Jahres den Neubau an der Bataverstraße in der Neusser Nordstadt beziehen.

 Seit zehn Jahren ist Niederlassungsleiter Holger Jenssen bei Weishaupt tätig. Wegen einer "sehr interessanten Aufgabe" habe der 56-Jährige damals seine Heimatstadt Hamburg verlassen.

Seit zehn Jahren ist Niederlassungsleiter Holger Jenssen bei Weishaupt tätig. Wegen einer "sehr interessanten Aufgabe" habe der 56-Jährige damals seine Heimatstadt Hamburg verlassen.

Foto: Lothar Berns

Pendlern, die täglich die A 52 nahe Büderich befahren, dürfte die Baustelle bereits aufgefallen sein. Direkt an der Autobahn baut die Firma Weishaupt sozusagen ihr neues Zuhause. Nach rund 40 Jahren gibt das Neusser Familienunternehmen seinen Standort an der Moselstraße auf, um an der Bataverstraße unter modernen Bedingungen in die Zukunft zu starten. Der Rohbau ist fast fertig, im Januar nächsten Jahres soll der Betrieb aufgenommen werden.

Der 8,75 Meter hohe Neubau, in dem rund 50 Mitarbeiter einziehen werden, beinhaltet nicht nur eine große Halle, in dem der Hersteller von Brennern, Wärmepumpen sowie Heiz- und Solartechnik seine Produkte lagern kann, sondern auch einen modernen, zweigeschossigen Bürotrakt inklusive Schulungsräume. "Auch die Kommunikationstechnik wird auf den neuesten Stand gebracht", kündigt Niederlassungsleiter Holger Jenssen an.

Laut des 56-Jährigen ist das gesamte Logistik-Konzept des Standorts überarbeitet worden. Schließlich arbeite man bei Weishaupt mit dezentralen Niederlassungslagern, die sich in der Nähe der Kunden befinden. "Das erfordert an den einzelnen Standorten mehr Platz", sagt Jenssen. Auch in Sachen Energieversorgung will sich das Familienunternehmen an der Bataverstraße modern aufstellen. So wird mit sogenannter Geothermie - also mit Erdwärme - gearbeitet, um das gesamte Gebäude zu temperieren. Dafür werden Bohrungen à 100 Meter vorgenommen, um die Erdwärme mithilfe von Pumpen zu erschließen - eine umweltschonende Technik, die vom Staat gefördert wird.

Was mit den alten Räumlichkeiten an der Moselstraße passiert, ist noch nicht entschieden. Rund sieben Jahre hat die Suche nach einem neuen Standort gedauert. Die Tatsache, dass die 10.000 Quadratmeter große Fläche in der Nordstadt direkt an der Autobahn liegt, war ein entscheidendes Argument bei der finalen Entscheidung. "Jeder möchte bekannt und sichtbar sein für möglichst viele potenzielle Kunden - und hier fahren täglich rund 100.000 Autos vorbei", sagt Jenssen. Die Quirinusstadt zu verlassen, sei laut des 56-Jährigen aber nie ein Thema gewesen: "Wir wollten auf jeden Fall in Neuss bleiben. Das war uns ganz wichtig."

Unterstützung bei der Suche hat Weishaupt von der Wirtschaftsförderung der Stadt erhalten. Die Verantwortlichen schlugen zunächst einen Standort im Neusser Süden vor, "der lag im Endeffekt aber nicht nah genug an der Autobahn", sagt Wirtschaftsförderer Frank Wolters, der sich freut, "dass Neuss mit Weishaupt eine gute Marke im Premiumsegment erhalten bleibt".

Vor der Entscheidung pro Bataverstraße musste jedoch ein kleines Problem gelöst werden: Da sich auf der Fläche noch ein Garten- und Landschaftsbau befand, mussten sich beide Parteien zunächst auf einen Umzug des Unternehmens einigen - der Garten- und Landschaftsbaubetrieb liegt nun direkt gegenüber.

(NGZ)
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