Jugendzentrum InKult „Neuss to go“ - Das Veranstaltungsportal für die Hosentasche

Neuss · Etwas nachhaltiger, etwas aktueller und etwas zeitgemäßer als ihr gedruckter Wegweiser „Neuss to go“ sollte es sein: Also entwickelten Jugendliche im InKult eine Web-App für das Handy. Und so funktioniert sie.

 Die Jugendlichen Resul Özdemir (l.) und Jimi Rajavi haben beide bei der Entwicklung der Web-App mitgewirkt. Nun können sie stolz das Ergebnis zeigen.

Die Jugendlichen Resul Özdemir (l.) und Jimi Rajavi haben beide bei der Entwicklung der Web-App mitgewirkt. Nun können sie stolz das Ergebnis zeigen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Mit einem Klick erfahren, was grade wo geht, kostenlos und ganz besonders für Kinder und Jugendliche: Das geht jetzt in Neuss – ganz exklusiv – initiiert und umgesetzt im Jugendzentrum InKult, ebenfalls von Kindern und Jugendlichen. Das macht sie so besonders, diese Web-App. „Ich glaube, kein junger Mensch würde heute auf Internetseiten gehen und gucken, was er in seiner Freizeit machen kann“, sagt Umut Ali Öksüz, Trägervorsitzender des Zentrums, das 2019 gegründet wurde. Viele Angebote, die spannend oder interessant seien, würden in Flyern untergehen. Das finden auch Resul Özdemir und Jimi Rajavi, die mit an der Web-App gearbeitet haben. „Wir schaffen hier einen Überblick für einen Monat“, sagt Resul Özdemir, „das ist cool, wenn man mit Freunden unterwegs ist und was machen möchte. Man klickt schnell auf die App und schaut, was gerade stattfindet.“

Entstanden ist die Web-App „Neuss to go“ (www.neusstogo.de) auf Grundlage des gleichnamigen Heftes, das vom Jugendzentrum bereits veröffentlicht wurde. „Es fehlte ein Wegweiser für Neuss von und für Jugendliche, das war der Impuls“, sagt Öksüz. Es dauerte nicht lange, bis alle gedruckten Ausgaben vergeben waren. Dann kam die Idee mit der Web-App, das sei auch nachhaltiger, finden die Jugendlichen.

Die App ist ein Stadtführer für alle Neusser Jugendlichen, erklärt Jimi Rajavi (18), „besonders die Übersichtskarte ist hilfreich, die alle Einrichtungen zeigt.“ Gefördert wurde das Vorhaben vom Kulturausschuss der Stadt, gemeinsam mit Programmierern entstand das Endprodukt. Dazu gab es gemeinsame Sitzungen, die Jugendlichen vereinbarten aber auch selber Treffen, wenn etwas in der Web-App verändert werden musste. „Das ist so ein kleines Erfolgserlebnis. Wir haben unsere Ideen in die Tat umgesetzt“, sagt der 17-jährige Resul Özdemir. Dabei hätten alle Beteiligten viel gelernt. Was ist die Idee, was sind nötige Arbeitsschritte und was braucht man dafür? „Wir haben zusammen was auf die Beine gestellt.“

An der Print-Version von „Neuss to go“ haben 40 bis 50 Kinder und Jugendliche mitgearbeitet. Sie haben selber Bilder geschossen, Texte geschrieben und das Heft mit eigenen Zeichnungen illustriert. Die finden sich nun auch in der Web-App wieder, die federführend von acht Jugendlichen erstellt wurde. Die haben auch Kontakt zu den kulturellen Einrichtungen aufgebaut. Besonders mit dem Theater am Schlachthof gibt es eine gute Zusammenarbeit, man profitiere voneinander. Also sind es auch die Jugendlichen, die entscheiden, was in die Web-App kommt. „Sie sind ja direkt an der Zielgruppe dran. Sie sehen, was den Jugendlichen gefällt. Das können wir nicht“, sagt Marianne Bouguettaya, Mitarbeiterin im Jugendzentrum InKult. Ihr Kollege Öksüz ergänzt: „Wir sind viel gespannter als die Jugendlichen, was als nächstes kommt. Sie überraschen uns immer wieder mit ihren Ideen.“

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