CDU und SPD im Norden von Neuss Verkehr neu ordnen: Politik bleibt dran

Nordstadt · Ein Verkehrskonzept für die Nordstadt wäre der große Wurf. CDU und SPD haben ihr Ziel nicht aufgegeben. Bis es soweit ist, soll eine Politik der kleinen Schritte Verbesserungen bringen. Eine Prioritätenliste und was aus ihr wurde.

 Blick in die Steinhausstraße, die seit Jahren für alle als „Schleichweg“ dient, die die stark befahrene Verkehrsachse Further-/Venloer Straße meiden wollen. Nun kündigt die SPD an, die Steinhausstraße solle in künftige Überlegungen zur Verkehrsführung im Neusser Norden einbezogen werden.

Blick in die Steinhausstraße, die seit Jahren für alle als „Schleichweg“ dient, die die stark befahrene Verkehrsachse Further-/Venloer Straße meiden wollen. Nun kündigt die SPD an, die Steinhausstraße solle in künftige Überlegungen zur Verkehrsführung im Neusser Norden einbezogen werden.

Foto: Ludger Baten

Dem großen Wurf gehört die Schlagzeile. „CDU und SPD wollen Further Verkehr neu ordnen“, titelte die NGZ Mitte August. Sie hatte die Vorsitzenden der wichtigsten Nordstadtgremien von CDU und SPD gefragt, welche Themen sie mit Priorität angehen werden. Monika Mertens-Marl (CDU) und Heinrich Thiel (SPD) waren sich einig: Der Verkehr muss besser durch den größten Neusser Stadtteil fließen. Nun ist ein Konzept schneller gefordert als erstellt. Politischer Alltag bedeutet Arbeit im Detail. Als die NGZ-Redaktion, nur knapp ein halbes Jahr später, fragte, was aus den Absichtserklärungen geworden sei, verweisen die Politiker auf Hartnäckigkeit, die in Anträge an den Rat und dessen Ausschüsse münde.

Die CDU hat vor allem den Schwerverkehr im Blick. Wildparkende Lastzüge sind ihr ein Dorn im Auge. Die Buchten für Stellplätze könnten, so ihr Vorschlag, verkürzt werden. Ein anderer Antrag zielt auf mobile Lkw-Blitzer ab, die auch „für die Nordstadt ein Thema“ seien. Die SPD setzte durch, eine Einbahn-Regelung für die Geulenstraße zu prüfen. „Das ist schon ein Erfolg“, sagt Heinrich Thiel, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins.

Doch die Sozialdemokraten bleiben dran. Das verspricht zumindest Thiel, der für die März-Sitzung des Planungsausschusses einen weiteren Antrag ankündigt. Wenn er sagt, es gehe darum, „den Verkehr in der Nordstadt in Gänze“ zu betrachten und dabei auch „Fußgänger und Radfahrer sowie deren Sicherheit“ in den Fokus zu nehmen, dann zielt das in Richtung Verkehrskonzept. Kerngedanke: Ein System aus Einbahnstraße, um den Verkehr flüssiger zu machen. Dabei scheut Thiel auch vor einem heißen Eisen nicht zurück: „In diese Überlegungen muss auch die Steinhausstraße eingebunden werden.“ Die verläuft parallel zum Stadtwald, Nordkanal und Bahnlinie, verbindet Geulen- und Engelbertstraße – und ist eine schmale Straße, die nicht für den Durchgangsverkehr vorgesehen ist ...

Monika Mertens-Marl führt die Nordstadtkonferenz, einen freiwilligen Zusammenschluss von CDU-Stadtverordneten und Kreistagsabgeordneten. Die drängen auf verbesserte Ampelschaltungen und ein überzeugendes Radwegenetz. Wer über die Mobilität der Zukunft diskutiere, sagt Mertens-Marl, der wisse, dass dabei dem Rad eine große Bedeutung zu komme. Fazit: CDU und SPD behalten die Verkehrslenkung als zentrales Thema der Nordstadt im Blick. Der große Wurf zeichnet sich noch nicht ab, aber die Parteien bleiben mit ihrer Politik der kleinen Schritte dran.

Im Sommer 2019 wird der Nordpark für die öffentliche Nutzung frei gegeben. Diese Öffnung hatten auch Initiativkreis, Werbekreis und Schützenverein gefordert. Jetzt soll die 28.700 Quadratmeter große Grünanlage die Lebensqualität der Nordstädter steigern. Dazu gehört auch, dass der Spielplatz aufgemöbelt wird und Sportstationen für Senioren entstehen. „Ein wichtiges Ziel wird erreicht“, sagt Thiel.

Die CDU verfolgt den Aufbau einer „Heimatwerkstatt“, der finanziell vom Land gefördert wird. Der Rat sei dem Antrag gefolgt, nun sei die Verwaltung am Zuge. „Wir werden alsbald fragen, wie weit das Rathaus mit der Umsetzung ist“, kündigt Mertens-Marl an.

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