Neuss Wandmalerei für Neuss

Neuss · Die Alte Post richtet dem polnischen Künstler m-city (Mariusz Waras) eine Ausstellung aus. Dazu gehört auch, dass er eine Hauswand in der Neusser Innenstadt bemalt.

 Der polnische Künstler m-city in seinem Atelier in Danzig, wo ihn Klaus Richter besucht hat.

Der polnische Künstler m-city in seinem Atelier in Danzig, wo ihn Klaus Richter besucht hat.

Foto: Klaus Richter

Wenn alles nach Wunsch verläuft, bleibt etwas von ihm zurück in Neuss. Klaus Richter, für den Bereich bildende Kunst an der Alten Post verantwortlich, hat sich mit m-city alias Mariusz Waras nicht nur auf eine Ausstellung im Kulturforum einigen können, sondern ihn auch überredet, eine Wandarbeit im öffentlichen Raum in Neuss zu gestalten. "Wir sind im Moment noch in Verhandlungen", sagt Richter, mag sich deswegen auch noch nicht auf einen konkreten Ort festlegen. Nur so viel: "Er wird zentral liegen."

Der Danziger Künstler, der sich mit seinen teilweise überdimensionalen Wandmalereien international einen Namen gemacht hat, ist für Richter schon länger einer der Wunschkandidaten auf der Ausstellungs-Liste. Immerhin hatte er ein Werk von ihm schon in der überaus erfolgreichen Ausstellung "Urban Art" gezeigt. "Und dabei hat Mariusz größtes Vertrauen gezeigt, denn er hat es uns überlassen, seine Bild nach Schablonen, die er geschickt hatte, auszuführen", erzählt er. Damals konnte der Pole nicht selbst kommen; das wird bei seiner Einzelausstellung im April anders sein. Zudem wird m-city eine knappe Woche brauchen, um das geplante Wandbild fertigzustellen.

Dass diese Ausstellung überhaupt möglich wird, ist einer besonderen Förderung zu verdanken. "Wir könnten uns m-city nicht leisten", gibt Klaus Richter unumwunden zu, aber er hat es geschafft, dass die Schau Bestandteil des Kulturfestivals "Klopstsztanga — Polen grenzenlos NRW" ist, somit vom Land und den Kooperationspartnern Kultursekretariat Wuppertal und Polnisches Institut mitfinanziert wird.

Einerseits also ist die Ausstellung mit m-city der Höhepunkt des Kunst-Programms der Alten Post, aber anderseits legt Klaus Richter großen Wert darauf, dass ihm alle anderen ebenso am Herzen liegen. Werke des Malers und Zeichners Stefan Lausch zum Beispiel will er schon lange ausstellen — mit ihm hat Richter selbst vor mehr als 20 Jahren in der Alten Post ausgestellt.

Claudia Ehrentraut, Dozentin der Alten Post und fast immer gefragt, wenn Aktionen des Hauses illustriert werden müssen, wird von Richter hochgeschätzt und kann in einer Einzelausstellung ein Buchprojekt zeigen. "Was Künstler sammeln" ist "ein Geschenk an das Clemens-Sels-Museum zum 100. Geburtstag", sagt Richter schmunzelnd. Für ihn der idealer Anlass, mal zu machen, was er immer wollte: nämlich zeigen, was Künstler horten — Eierbecher etwa, auch Toaster, Texte über Kokosnüsse. Eine Ausstellung also eher in der Abteilung Kuriositäten.

Eine Antwort auf eine frühere Ausstellung in der Alten Post ist die Schau mit den Werken "der unglaublich tollen Malerin" Shruti Mahajan. Die Bildhauerin Alke Reeh, deren Stoffarbeiten vor rund einem Jahr in der Alten Post zu sehen waren, ist das Verbindungsglied. Zudem ist die Schau eine Kooperation mit dem Stadtmuseum Siegburg. Die traditionelle Jahresausstellung "Kunst aus Neuss" setzt wie immer den Schlusspunkt unter ein Kunst-Programm, das vor den Sommerferien zudem noch die Arbeitsergebnisse aus den OGS-Kursen der Alte-Post-Dozenten in den Grundschulen präsentiert.

(NGZ)
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