Verkehrsverbund schaltet App ab VRR beendet den Praxistest „Next Ticket“

Rhein-Kreis · Rund 8350 Teilnehmer haben sich registriert. Insgesamt gab es 3500 Rückmeldungen zum Angebot.

Nach sechs Monaten hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sein vom Verkehrsministerium des Landes NRW gefördertes Pionierprojekt „Next Ticket“ beendet. Seit März konnten Fahrgäste über ihr Smartphone einen neuen elektronischen Tarif nutzen. Der VRR und die Bogestra, die als Kooperationspartner für den Verkauf und die Abrechnung der Tickets agierte, sind zufrieden mit dem Verlauf des Pilotprojektes: Erste Zwischenergebnisse der Marktforschung zeigen, dass „Next Ticket“ für die Nutzer eine lohnenswerte Alternative zu herkömmlichen Tarif- und Ticketing-Modellen ist. Das teilte der VRR jetzt mit.

Mit Ende der Testphase Ende August wurde auch die dazugehörige App abgeschaltet. Kunden, die die entsprechende Nachricht nicht erreicht hat und die die Anwendung aktualisieren wollten, landeten plötzlich auf der Seite eines Carsharing-Anbieters. Für den Test habe man sich auf ein bestehendes System aufgeschaltet, sagt ein Sprecher des VRR. „Wenn das eingeführte würde, müsste das System neu aufgesetzt werden, sagt er. Doch das ist längst nicht abgemacht.

Nach Abschluss des Praxistests werden nun sämtliche Erkenntnisse ausgewertet, um gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den politischen Gremien des VRR über das weitere Vorgehen zu beraten, hieß es. „Wir danken allen Fahrgästen, die ,Next Ticket´ in den vergangenen Monaten getestet und uns ihre Meinung zur neuen digitalen Ticket-Generation mitgeteilt haben“, erklärt José Luis Castrillo, Vorstand des VRR. Denn den VRR interessiere insbesondere, wie zufrieden die Fahrgäste mit nextTicket sind und ob dieser neue Zugang zum ÖPNV Einfluss darauf hat, wann und wie oft sie Bus und Bahn nutzen – und zwar vor dem Hintergrund einer veränderten Preisbildung.

„Next Ticket“ basiert auf einem kilometerbasierten elektronischen Tarif. Per Check-in/Check-out-Vorgang registriert die nextTicket-App via Smartphone die Fahrten und Fahrtenketten des Kunden und weist diesen automatisiert einen entsprechenden Preis zu. Der Fahrgast zahlt also nur die Nahverkehrsleistungen, die er auch in Anspruch genommen hat. „Durch den Praxistest haben wir sehr wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen“, so Castrillo. Auf dieser Basis soll nun diskutiert werden, wie ein elektronischer Tarif technisch und tariflich ausgestaltet sein muss, und ob er in das reguläre Angebotssortiment des VRR eingeführt wird.

(NGZ)
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