Neuss Vorster diskutieren über Jugendzentrum

Neuss · Die Meinungen darüber, wo ein Neubau in der Ortsmitte am sinnvollsten ist, gehen auseinander - nach wie vor.

 Rund 80 Besucher informierten sich in der Aula des Vorster Gymnasiums über die Pläne für das neue Jugendzentrum.

Rund 80 Besucher informierten sich in der Aula des Vorster Gymnasiums über die Pläne für das neue Jugendzentrum.

Foto: Anja Tinter/Georg Salzburg

Die Meinungen gehen weit auseinander in Bezug auf das geplante neue Jugendzentrum in der Mitte von Vorst - das wurde auf der Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums deutlich. Es gab Befürworter für den ins Auge gefassten Standort am St.-Eustachiusplatz, die Bürgerinitiative "Pro Jugendzentrum Vorst" dagegen sähe das zu errichtende Jugendzentrum lieber an dem von der CDU präferierten Standort in der Nähe der Vorster Grundschule. Die Entscheidung, dass es ein neues Jugendzentrum in Vorst geben soll, ist längst gefallen. Trotzdem wurde vereinzelt vorgeschlagen, auf einen Neubau zu verzichten und die bestehende Einrichtung "Teapott" zu modernisieren.

Schwer zu sagen, ob die Bürgerinformationsveranstaltung für Politik und Verwaltung eine Entscheidungshilfe war. Rund 80 Menschen waren in die Aula des Vorster Gymnasiums gekommen. Sie ließen sich zunächst von der Stadt über den Stand der Planungen informieren. Bürgermeister Franz-Josef Moormann erklärte, die Sparkasse sei mit einer Anfrage an die Verwaltung herangetreten. Sie überlege, den vorhandenen Standort ihrer Filiale aufzugeben, das Gebäude abreißen zu lassen und näher am Eustachiusplatz neu zu bauen. Die Stadt könnte in diesem Neubau dann Mieterin werden. "Dort, wo das Sparkassengebäude steht, wäre dann Wohnungsbau möglich", erklärte Moormann.

 Rund 80 Besucher informierten sich in der Aula des Vorster Gymnasiums über die Pläne für das neue Jugendzentrum.

Rund 80 Besucher informierten sich in der Aula des Vorster Gymnasiums über die Pläne für das neue Jugendzentrum.

Foto: Anja Tinter/Georg Salzburg

Jugendamtsleiterin Ute Schnur beschrieb das Beteiligungsverfahren: "Von 1000 Fragebögen kamen 447 zurück, beteiligt waren 85 Vorster Kinder und Jugendliche." Thomas Schröder, Brudermeister der Vorster Schützen, kritisierte folgendes: "Die Vereine sind nicht gefragt worden." Moormann versuchte, die Schützen zu beruhigen, die auf dem Eustachiusplatz Schützenfest feiern und ihren Schießstand haben: "Der Park wird auch weiterhin Schützenwiese sein. In allen Grundstücksverträgen, die mit der Stadt geschlossen wurden, steht die Klausel, die ausdrücklich auf die Schützenfeste hinweist."

Thomas Isop-Sander von der Katholischen Jugendagentur, die Trägerin des bisherigen Vorster Jugendzentrums "Teapott" ist, und der Leiter der Einrichtung, Martin Schlüter, halten nicht von einer bloßen Umgestaltung des "Teapott": "Die Kinder und Jugendlichen möchten raus aus dem Souterrain", erklärten sie unisono. Bezüglich der künftigen Öffnungszeiten wollten sie sich noch nicht festlegen. Isop-Sander bestätigte auf Anfrage, dass ein Standort in der Nähe der Grundschule aus seiner Sicht auch funktioniere.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart hatte zu Beginn der Informationsveranstaltung auf Folgendes hingewiesen: "Der Bereich Eustachiusplatz ist im Bebauungsplan als Kerngebiet ausgewiesen - das lässt eine ganze Menge Nutzungen zu, im Gegensatz zum Allgemeinen Wohngebiet." Möglich sei zum Beispiel auch Gastronomie. Und sie machte deutlich, dass noch nichts entschieden sei: "Wir befinden uns im Stadium des Vorentwurfs." Marcel Schulte-Bomke Vossschulte riet vom Standort St. Eustachiusplatz dringend ab. Der CDU-Politiker sprach als Fachanwalt für Mietrecht: "Jugendzentrum und Wohnnutzung werden sich nicht vertragen, das ist nicht auszutarieren. Im Zweifelsfall bekommt die Stadt dann die Kündigung."

(NGZ)
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