Verbesserung der Hochwasser-Schutzeinrichtungen Von Promenade Blick ins Rheinknie

Von Gunther Klau

Von Gunther Klau

Nachdem jetzt der Hochwasserschutz durch entsprechende Deichanlagen in Uedesheim nahezu gewährleistet ist, wurde gestern der Startschuss für die Verbesserung beziehungsweise den Neubau der Schutzeinrichtungen am Rheinufer in Grimlinghausen gegeben. Bürgermeister Herbert Napp und Tiefbauamtsleiter Joachim Schoenbeck stellten die Maßnahme vor Ort vor, die in einem Zeitraum von zwei Jahren und in drei Bauschritten abgewickelt wird. Die Kosten werden mit 8,2 Millionen Mark beziffert, die mit 80 Prozent Landesmitteln bezuschusst werden.

Etwa 22 Kilometer beträgt die Länge des Rheinufers in der Stadt Neuss, legte Bürgermeister Napp dar. Hochufer und Schutzmauern sollen die entsprechende Sicherheit bei Hochwasser bieten. Gäbe es solche Schutzeinrichtungen nicht, wären bei einem "Bemessungshochwasser" - nach dem Rheinpegelstand im Jahr 1926 berechnet - über 30 Prozent des Stadtgebietes überflutet.

Das Hochwasser im Jahr 1993/94 erreichte einen Stand, der knapp einen halben Meter unter diesem Rekordpegelstand lag. Deswegen, so der Bürgermeister, unternehme man größte Anstrengungen, entsprechenden Schutz zu gewährleisten. Besonderes Gewicht erhalten diese Bemühungen durch die Tatsache, dass bei einer Überflutung des Hochufers, der Einstau im inneren Ortsbereich von Grimlinghausen eine Höhe von fünf Metern erreichen würde.

Derzeit besteht der Hochwasserschutz in Grimlinghausen aus einer bereits sehr in Mitleidenschaft gezogenen Betonmauer und hochliegenden Uferabschnitten im Außenbogen des dortigen Rheinknies. Bereits 1984 hat der Rat der Stadt Neuss beschlossen, mit einer Sanierung beziehungsweise Erneuerung der Schutzmauer und der gleichzeitigen Anpassung der Anlagen den Hochwasserschutz sicherzustellen.

Im Zuge der Planbearbeitung zeigte sich, dass Erhöhungen der vorhandenen Schutzanlagen bis zu einem Meter erforderlich sind. Die Bewohner wurden intensiv durch zwei Informationsveranstaltungen in die Planung einbezogen. Es stellte sich heraus, dass um eine Akzeptanz für derartige Baumaßnahmen in der Bevölkerung zu erreichen, auf eine städtebaulich und gestalterische Einbindung hingearbeitet werden muss.

Demnach wird die als Hochwasserschutzanlage gestaltete beziehungsweise sanierte Mauer durchgehend verklinkert werden und eine Abdeckung von Betonwerkstein erhalten. Dies gilt einerseits für den Neubau der Schutzmauer "Am Röttgen" sowie für die bestehende Schutzmauer im "Unterdorf". Zwischen der ehemaligen Pappenfabrik und der Straße "Am Römerlager" wird die bestehende Betonmauer abgetragen und durch eine auskragende, beiseitig verklinkerte Stahlbetonmauer ersetzt.

Dadurch entsteht eine Promenade, die durch einzelne Platzaufweitungen und Pfeilervorlagen aufgelockert wird. Einzelne Sitzbankgruppen und eine intensive Begrünung runden das Bild des künftigen Flanierweges ab. Da das Wegeniveau angehoben wird, bleibt auch Kindern der Blick zum Rhein gewährleistet. Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Neubau der Schutzmauer entlang der Straße "Am Röttgen" mit einer Länge von 505 Metern und einen Kostenvolumen von 1,9 Millionen Mark.

Die Maßnahme wird Anfang November abgeschlossen sein. Der zweite Abschnitt ist 620 Meter lang und besteht in der Sanierung der Schutzmauer mit gleichzeitiger Erhöhung sowie Anlegen eines Promenadenweges entlang der neu errichteten Mauer an der Rheinuferstraße. Kosten: 5,2 Millionen Mark. Der dritte 245 Meter lange Abschnitt liegt zwischen der Erftmündung und dem Deichtor Ecke Am Römerlager/Rheinuferstraße. Die Kosten der Sanierung betragen 1,1 Millionen Mark.

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