Neuss Volksbank prägt die Zollstraße ganz neu

Neuss · Mit einem Finanzaufwand von vier Millionen Euro will die Volksbank am Standort ihrer Hauptverwaltung eine neue Filiale errichten. Die Pläne für einen Neubau auf dem Münsterschul-Gelände müssen damit nicht vom Tisch sein.

 In einem neuen Anbau will die Volksbank Düsseldorf-Neuss ihre neue Filiale etablieren. Es werde die schönste des Unternehmens, verspricht Vorstandssprecher Rainer Mellis.

In einem neuen Anbau will die Volksbank Düsseldorf-Neuss ihre neue Filiale etablieren. Es werde die schönste des Unternehmens, verspricht Vorstandssprecher Rainer Mellis.

Foto: büro Röttger Welzel WichmannD

Für die Volksbank Düsseldorf-Neuss ist es die modernste Filiale, für Neuss die vermutlich markanteste Veränderung an der Kreuzung von Zoll- und Oberstraße seit der "Metamorphose" des alten Hortenkaufhauses zum Landestheater. Rund vier Millionen Euro will die Bank in dieses Projekt stecken, mit dem die Überlegungen für einen Neubau auf dem Münsterschule-Areal nicht vom Tisch sein müssen.

Nach dem vollzogenen Verkauf dieses Areals an der östlichen Innenstadtkante an einen niederländischen Investor hat die Volksbank nach Angaben von Vorstandssprecher Rainer Mellis derzeit aber ihre Hände nicht mehr im Spiel. An der Zollstraße, auf eigenem Grund und Boden aber, "können wir relativ fix Fakten schaffen", sagt er. Und der Standort sei für eine Bank ideal.

Über das Areal war zuletzt viel spekuliert worden. Ein möglicher "Ringtausch" wurde diskutiert: Der Investor Bouwfonds/Kontrola, der auf dem Münsterschul-Areal nach den Plänen des Architekten Oliver Ingenhoven innerstädtisch Wohnraum schaffen will, könnte das doch auf dem Gelände der Volksbank tun, wenn die im Gegenzug am alten Schulstandort neu baut. Das hätte den Charme, dass eine gerichtliche Auseinandersetzung mit den Betrieben im Hafen, die Konflikte durch eine Wohnbebauung in ihrem Umfeld kommen sehen und hinter den Kulissen schon ein Alternativgrundstück ins Spiel gebracht hatten, vermieden würde. "Eine Vision, die man im Kopf behalten sollte", sagt Mellis. Doch die nähere Zukunft steckt andere Ziele.

Die Filiale Zollstraße mit ihrem Charme der späten 1960er-Jahre entspreche nicht mehr modernen Anforderungen an ein Bankgebäude, sagt Mellis. Die Erkenntnis ist in der Volksbank nicht neu, das Neubauprojekt ist schon länger in Vorbereitung. Der jetzt vorliegende Entwurf hat die erste politische Hürde genommen, auch weil er den Baum schont, der in besonderer Weise die Kreuzung prägt. Architekt Peter Röttger vom Team "r2w" setzt diesen sogar besonders in Szene. An ihm vorbei kommt, wer künftig über den kleinen Platz, zu dem der bisherige Parkplatz umgestaltet wird, die Bankfiliale betritt.

Über dem fast gläsernen Erdgeschoss mit der Bankfiliale soll — zweigeschossig — Platz für die Mitarbeiter geschaffen werden, die Gewerbekunden betreuen oder der Abteilung Baufinanzierung angehören. Insgesamt finden gut 30 Beschäftigte in dem Neubau mit rund 750 Quadratmetern Fläche, der den bestehenden Gebäuden vorgelagert wird, einen modernen Arbeitsplatz. Für den Architekten hat die horizontale Zweiteilung noch eine andere Wirkung: Das Obergeschoss soll wirken, als schwebe es über einem Platz, sagt Röttger. "Eine Erweiterung des öffentlichen Raums."

Das Hochhaus mit den etwa 100 Mitarbeitern der Volksbankverwaltung, das höchste Bürohaus der Stadt, bleibt von Baumaßnahmen unberührt. Der bestehende Flachbau aber werde durchsaniert, erklärt Vorstand Klaus Reh, und mit dem Neubau verbunden. 2014 soll Baubeginn, 2015 der Bezug sein. In der Bauzeit, auch das ein Vorteil der Anbau-Lösung, kann die alte Filiale weiter genutzt werden.

Mit dem Neubau schafft die Volksbank eine kleine Raumreserve. Doch das Unternehmen wächst, vor allem die Kreditabteilung. Irgendwann werde die Kapazitätsgrenze erreicht sein, sagt Bankenchef Mellis. Doch für den Fall gebe es am Innenstadtrand oder der Rennbahn nette Lagen genug.

(NGZ)
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