Virtuelle Vertreterversammlung für Düsseldorf und Neuss Volksbank will zwei Prozent Dividende zahlen

Neuss/Düsseldorf · Die Genossenschaftsbank sieht sich auch im Corona-Jahr auf Kurs. Am 22. Dezember soll es eine virtuelle Vertreterversammlung geben.

 Der Volksbank-Vorstand mit Rainer Mellis (r.) und Klaus Reh spricht von einem guten Neukundengeschäft.

Der Volksbank-Vorstand mit Rainer Mellis (r.) und Klaus Reh spricht von einem guten Neukundengeschäft.

Foto: GettyImages, VoBa Neuss

Eine positive Nachricht in Lockdown-Zeiten für die knapp 25.000 Mitglieder der Volksbank Düsseldorf Neuss. Auf die von ihnen gezeichneten Geschäftsguthaben sollen zwei Prozent Dividende gezahlt werden. Das schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Vertreterversammlung vor, dem „Parlament“ im Genossenschaftswesen. Im Vorjahr gab’s noch drei Prozent Dividende.

Doch in diesem Corona-Jahr ist alles anders. Dass eine Dividende gezahlt wird, ist nicht selbstverständlich. Vorstandssprecher Rainer Mellis bezeichnet die angestrebte Ausschüttung als Erfolg angesichts der aktuellen Covid-19-Pandemie und den Vorgaben der europäischen Bankenaufsicht. Die Volksbank profitiere von ihrer „soliden Risikopolitik“ und der „kontinuierlichen Ertragssteigerung durch unsere Fokussierung auf das Kundengeschäft“.

Am Ende, so Mellis, sei ein guter Kompromiss gelungen, „zwischen dem Förderauftrag für unsere Mitglieder und der Erwartungshaltung der Bankenaufsicht an die Thesaurierung von Gewinnen zur Stärkung unseres Eigenkapitals für die Zukunft“. Mellis bildet gemeinsam mit Klaus Reh den Vorstand; Jessica Jüntgen komplettiert als Generalbevollmächtigte das Führungstrio.

Offen bleibt die Frage, wann die Mitglieder die Dividendenzahlung auf dem Konto haben werden. Der offizielle Beschluss lässt auf sich warten. Die ursprünglich für Donnerstag, 5. November, einberufene Vertreterversammlung im Düsseldorfer Maritim Hotel wurde Anfang der Woche „aufgrund der aktuell modifizierten Corona-Maßnahmen“ abgesagt. Gleichzeitig wurde den 320 Vertretern schriftlich angekündigt, dass sie zu einer virtuellen Veranstaltung am 22. Dezember eine „separate Einladung“ erhalten.

Die Geschäftsentwicklung im Corona-Jahr kommentiert Volksbank-Chef Rainer Mellis auf Anfrage unserer Redaktion verhalten zuversichtlich. In der Krise zeige sich, „dass wir in einer der stabileren und breit aufgestellten Regionen West-Deutschlands agieren“. Menschen und Unternehmen ziehe es „in unser Geschäftsgebiet und sie fragen uns nach“.

Mellis spricht von „vielen Neukunden“ und einem „Neugeschäft – nicht nur – auf bei der Immobilienfinanzierung“. Er sieht die Volksbank auf Kurs. Es sei richtig gewesen, sich auch im Lockdown offen zu präsentieren. Grundlage für das ordentliche Geschäft seien „unsere Top-Produkte, marktgerechte Preise und die Leistung in unseren Marktfolgeeinheiten“. So entstehe Geschäft, das „wiederum unsere Zukunft sichert“.

Rückblickend auf acht Monate unter dem Diktat der Pandemie, zeigt sich Mellis froh, dass sich die Volksbank frühzeitig im März, drei Tage vor dem offiziellen Lockdown, „mit einer logistischen Meisterleistung“ so auf ihre Standorte verteilt habe, „dass wir jederzeit handlungsfähig waren“. Für Mellis ein wichtiger Aspekt: „Als gesetzlich zur Geld- und Kreditversorgung der Bevölkerung Verpflichtete sind wir als systemerhaltend eingestuft und nehmen diesen Auftrag zur Aufrechterhaltung des Wirtschafts- und Gesellschaftslebens sehr ernst.“

(lue)
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