Neusser Bürger-Schützenfest Vogelschießen verspricht Spannung

Neuss · Vier Bewerber für die Nachfolge von Schützenkönig S. M. Rainer III.: Jäger Ron Geisler, erneut Christoph Napp-Saarbourg sowie Vater Egon und Sohn Markus Reipen von den Scheibenschützen. Für Spannung auf der Wiese ist Dienstag gesorgt.

Neuss: Diese vier Bewerber treten beim Vogelschießen an
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Die Königsbewerber stehen Schlange. Dienstag (18.15 Uhr) wird ein Quartett an die Vogelstange treten, wenn Oberschützenmeister Martin Flecken auf der Festwiese den Nachfolger von Rainer III. (Reuß) ermitteln lässt. Der US-Amerikaner Ronald "Ron" Geisler (53) aus dem Jägerzug "Annemarie" hatte sich bereits vor dem Fest erklärt. Christoph Napp-Saarbourg (49), beim Schützenlust-Ball von Major Herbert Geyr zum Oberschützenmeister befördert, nimmt einen zweiten Anlauf.

Er war im Vorjahr Rainer Reuß unterlegen.Und dann kommt es zu einem Novum in der 191-jährigen Geschichte des Neusser Bürger-Schützen-Vereins: Erstmals treten Vater und Sohn gemeinsam an, um Schützenkönig der Stadt Neuss zu werden. Bereits am späten Sonntagabend hatte Major Hans-Peter Zils beim "Ball der Scheibenschützen" im Theater-Foyer die Überraschung öffentlich gemacht: Vater Egon Reipen (69) und Sohn Markus (41) haben sich zum Königsvogelschießen angemeldet. Die Scheibenschützen werden 600 Jahre alt. Zum stolzen Jubiläum würde das traditionsreichste Korps im Regiment gern den König stellen — es hat jetzt zwei heiße Eisen im Feuer. Zuletzt saß mit Werner Kuhnert (2010/11) ein Scheibenschütze auf dem Thron.

Lange hatte es so ausgesehen, dass die Kandidatenliste noch länger werden könnte. Noch Montag Mittag beim Volksbank-Biwak hatte Präsident Thomas Nickel sogar "bis zu sieben Bewerber" für möglich gehalten. Für ihn ein Luxusproblem, denn zuletzt hatte das Komitee oft lange warten müssen, bis sich endlich ein Kandidat erklärt hatte. Mit Karl-Theo Reinhart (2005), Hermann-Josef Verfürth (2008), Rainer Halm (2011) und Jörg Antony (2012) war bei acht Vogelschießen vier Mal nur ein Kandidat in den "Ring" getreten. Das Publikum bejubelte den neuen König, doch es fehlte die Spannung. Die kam im Vorjahr mit gleich drei Bewerbern (Reuß, Napp-Saarbourg, Dirk Büdchel) zurück.

Lässt sich die Euphorie erklären? Wo kommt der Run her? Präsident Thomas Nickel verweist zunächst auf die Königspaare der jüngsten Vergangenheit, die mit "ansteckender Ausstrahlung" ihr Amt ausgefüllt hätten. Auch die positive mediale Begleitung habe geholfen. Nickel kündigt einen "spannenden Wettkampf" an und freut sich darüber, "dass ich im Grunde heute schon drei feste Zusagen für 2015 habe". Er sei erleichtert, dass die Jahre der Suche, des Überredungskunst und der Ein-Kandidaten-Wettbewerbe offenbar vorbei seien.

Auf der Schützenwiese beginnen heute nach dem Nachmittagsumzug (15.15 Uhr) die Wettspiele. Neben dem Vogelschießen werden der Hohe Reitersieger, der Artilleriesieger und der Edelknaben-König ermittelt. Das Heimgeleit für den neuen König (Wackelzug) zieht um 20.30 Uhr ab Markt.

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