Neuss Vogelschießen: Helmut Esser ist Artillerie-Sieger

Neuss · Der erste neue König steht fest. Es ist der 11-jährige Jonas Höhner, der König der Edelknaben ist. Artillierie-Sieger wurde Helmut Esser. Ab 18 Uhr wird beim Vogelschießen der neue Neusser Schützenkönig ermittelt. Jörg Antony ist der einzige Kandidat. Wir berichten laufend aktuell.

Der Schießstand auf der Wiese ist Dienstagabend seine große Bühne. Montag machte sich Jörg Antony schon einmal mit der Örtlichkeit vertraut.

Der Schießstand auf der Wiese ist Dienstagabend seine große Bühne. Montag machte sich Jörg Antony schon einmal mit der Örtlichkeit vertraut.

Foto: Woi

Der Artillerie-Sieger heißt Helmut Esser. Der 59-Jährige setzte sich gegen drei Mitbewerber durch. Er wohnt mit Frau Carmen und auf der Neusser Furth. Esser ist Vater eines Sohnes (Michael) und arbeitet bei der AWL Neuss. Seit 2009 ist er bei der Artillerie, zuvor war er 29 Jahre lang Grenadier.

Im 44. Schuss schoss zunächst der 11-jährige Jonas Höhner aus Kaarst den Vogel ab. Er ist damit der neue König der Edelknaben. In einem spannenden Stechen setzte er sich am Ende durch. Umso größer war die Freude bei seinen Eltern Birgit und Martin und bei seinem Bruder Felix. Vater Martin Höhner ist Grenadier und Mitglied des Zuges "Nix als Trabbel".

Jörg Antony will seinem Großvater Ernst Heitzmann folgen, der vor 59 Jahren Schützenkönig war. Der Leutnant aus dem "Flaschenzug" schießt heute allein auf den Vogel. Zum vierten Mal seit 2005 tritt nur ein Einzelbewerber an.

Der neue Neusser Schützenkönig wird höchstwahrscheinlich Jörg Antony (47) heißen. Die Bewerbung des Leutnants aus dem "Flaschenzug" (Schützenlust) lang als einzige dem Präsidenten vor, als Thomas Nickel am Montag um 15 Uhr die Meldeliste schloss. Der Ingenieur in Diensten von Air Berlin Technik wohnt mit seiner Frau Dorothee in seinem Elternhaus an der Florastraße, die in der Innenstadt Breite- und Kaiser-Friedrich-Straße verbindet. Das Schießen auf den Königsvogel beginnt heute um 18.15 Uhr auf der Festwiese.

Montag wurde im Kreis des "Flaschenzuges" auf der Wiese schon einmal angestoßen. Nicht auf die (fast) sichere Königswürde, sondern auf den Geburtstag der Königin in spe. Dorothee Antony wurde gestern 46 Jahre alt. Zu den Gratulanten gehörte auch Schützenpräsident Nickel, der die Gelegenheit nutzte, um dem Königsanwärter schon einmal das Du anzubieten.

Jörg Antony hatte sich nach eigenen Angaben schon vor Jahren entschlossen, auf den Königsvogel zu schießen. Dieses Jahr wollte er "zur Probe" in den Ring. Sein Ziel war aber das Jahr 2013. Er wollte 60 Jahre nach seinem Großvater Ernst Heitzmann Neusser Schützenkönig werden. Wenn Antony es Dienstag seinem Großvater gleichtun will, dann muss er aber eine hohe Latte meistern: Ernst Heitzmann, der gegen drei Mitbewerber antrat, holte den Vogel mit dem ersten Schuss von der Stange. Dass er Dienstag allein schießt, nimmt Antony gelassen.

"Ich habe mir einen Wettbewerb gewünscht, aber wenn es denn so sein soll, dann nehme ich es, wie es kommt." Seit Karl-Theo Reinhart (2005) ist Jörg Antony nach Hermann-Josef Verfürth (2008) und Rainer Halm (2011) bereits der dritte Einzelbewerber. Zuvor muss man 47 Jahre in der Chronik des Bürger-Schützen-Vereins zurückschlagen, um mit Joseph Lange (1959) einen Solisten zu finden.

Schützenpräsident Thomas Nickel zeigte sich "enttäuscht", dass wiederum nur ein Königsanwärter sich meldete. Das Komitee habe auf Wunsch der Korpsführer den Meldeschluss von Sonntag 20 Uhr auf Montag 15 Uhr verlegt — ohne Erfolg. Das Komitee könne keinen Wettbewerb herbeiführen, "dazu bedarf es der Anmeldungen der Schützen".

Jetzt gelte die ganze Begeisterung und Unterstützung Jörg Antony, der seinen Hut in den Ring geworfen habe und alle Voraussetzungen mitbringe, "ein König zu werden, der die Schützen erreicht".

(NGZ/rl/jco)
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