Konzert in Neuss Musikalisches Traumpaar spielt im Zeughaus

Neuss · Rainer Wiertz hat es geschafft und die Violinistin Vilde Frang eingeladen. Sie kommt mit dem Pianisten Michail Lifits

Nicolas Altstaedt sei Dank: Der Pianist kennt nicht nur die Reihe der Zeughauskonzerte gut von seinen eigenen Auftritten, sondern hat ihren guten Ruf auch so weitergetragen, dass es Programmmacher Rainer Wiertz endlich gelungen ist, die Norwegerin Vilde Frang zu verpflichten. Sie wird das Konzert am kommenden Donnerstag zusammen mit dem in Usbekistan geborenen Pianisten Michail Lifits gestalten.

 Die Violinistin Vilde Frang kommt gebürtig aus Norwegen.

Die Violinistin Vilde Frang kommt gebürtig aus Norwegen.

Foto: marco borggreve

Schon lange war Wiertz gewissermaßen um die Ausnahme-Violinistin bemüht, wollte sie zu gern einmal in Neuss präsentieren. Dass das nun auch klappt, ist vor allem Wiertz’ gutem Draht zu Altstaedt und dessen Kontakt zu Frang, mit der er schon zusammen gespielt hat, zu verdanken. Zurzeit ist die Norwegerin mit Lifits auf Tournee, gerade waren sie in Dänemark und in Polen zu erleben.

 Mit dem Pianist Michail Lifits ist Vilde Frang  auf Tour.

Mit dem Pianist Michail Lifits ist Vilde Frang  auf Tour.

Foto: Felix Bröde

Vilde Frang und Michail Lifits werden gern als musikalisches Traumpaar bezeichnet – zu Recht, wie sie mit ihrem Sonaten‑Recital demonstrieren werden. Um 20 Uhr spielen Frang und ihr Klavierpartner die beseelte erste Sonate von Johannes Brahms, gefolgt von der großen Fantasie C‑dur von Franz Schubert, die zu dem Schönsten gehört, was für diese Besetzung geschrieben wurde. Nach der Pause erklingt dann die 1921 entstandene erste Violinsonate von Béla Bartók, die Einflüsse aus ungarischer und rumänischer Volksmusik mit avancierter Rhythmik und Harmonik verbindet.

Ungewöhnlicherweise haben  Sänger den größten Einfluss auf die Violinistin gehabt: Cecila Bartoli, Lucia Popp und Dietrisch Fischer-Diskau nennt sie gern, allerdings  auch die Cellistin Jacqueline du Pré. Ihr Vater hat Vilde Frang schon in der Kindheit die Geige nahe gebracht – vielleicht, weil die ältere Schwester bereits das Klavier und den Kontrabass belegt hatte. Er habe für das Kind Vilde damals eine kleine Violine aus Papier gefertigt, hat sie erzählt. Heute spielt Frang auf einer Violine von Jean-Baptiste Vuillaume, die vom Freundeskreis der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung zur Verfügung gestellt wird.

Info Markt 22, Donnerstag, 10. Oktober, 20 Uhr, 02131-5269 9999

(hbm)
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