Neuss Verzögerung bei Spielplatzbau ärgert Familien

Neuss · Eigentlich sollte der geplante Spielplatz an der Steinhausstraße im Sommer vergangenen Jahres fertig sein. So kündigte es die Stadt zumindest Ende 2014 an. Passiert ist seitdem nichts - Eltern ärgern sich über die Brachfläche.

 Nicole Haring (vorne mit Töchterchen Hanna) und ihr Ehemann Tobias (hinten mit den Zwillingen Nora und Oskar) wünschen sich einen Spielplatz für ihre Kinder.

Nicole Haring (vorne mit Töchterchen Hanna) und ihr Ehemann Tobias (hinten mit den Zwillingen Nora und Oskar) wünschen sich einen Spielplatz für ihre Kinder.

Foto: woi

Nora und Oskar sind zwei aufgeweckte Kinder. Gern düsen die beiden mit ihren Tretrollern durch das Neubaugebiet an der Steinhausstraße um die Wette, sie wohnen nur wenige Schritte entfernt. Vor rund zweieinhalb Jahren sind die Zwillinge mit ihren Eltern auf die Furth nahe der neuen Wohnhäuser gezogen. Sie fühlen sich wohl, dennoch fehlt etwas - ein Spielplatz, auf dem sie schaukeln, rutschen und toben können. Dabei sollte dieser eigentlich schon längt fertig sein. "Im Sommer 2015 wurde uns ursprünglich von der Stadt gesagt", sagt Vater Tobias Haring.

Zum Hintergrund: Anfang Dezember 2014 hatten junge Familien auf Einladung des Kinderbüros des Jugendamtes in der Kindertagesstätte "Christ König" die Möglichkeit, Wünsche für den geplanten Spielplatz zu nennen, der vor ihrer Haustür entstehen soll. Eigentlich sollten alle Kinder aus einem Umkreis von etwa 500 Metern an der Veranstaltung teilnehmen. "Ich habe aber von einigen Familien gehört, dass sie gar nicht eingeladen wurden. Manche wissen überhaupt nicht, dass dort ein Spielplatz entstehen soll", sagt Mutter Nicole Haring. Auch ihre Kinder Nora und Oskar - damals noch drei Jahre alt - nannten damals ihre Wünsche. Zwei Rutschen und zwei Schaukeln standen ganz oben auf ihrer Liste, damit sie die Geräte auch zeitgleich nutzen können.

Passiert ist seitdem nichts. Noch immer liegen trostlose Betonklötze auf der unansehnlichen Brachfläche, die von Wildwuchs und Erdhaufen mit großen Baggerspuren bestimmt wird. Nein, zum Spielen ist Kindern auf diesem Gelände nicht zumute. "Meist fahren wir zu den Spielplätzen am ,Jröne Meerke' oder im Stadtgarten", sagt Tobias Haring. Seine Ehefrau weist auf einen kleinen Spielplatz unweit des Neubaugebietes hin, dieser gehöre jedoch zu einem Wohnblock und dürfe nicht genutzt werden.

Damit soll nach Angaben der Stadt im Sommer Schluss sein. "Die Fertigstellung der Anlage ist für Mitte des Jahres geplant, wir stehen kurz vor Ausschreibungsbeginn", sagt Matthias Welpmann. Laut des Umweltdezernenten entsteht auf der Fläche ein rund 1000 Quadratmeter großer Spielplatz für Klein- und Schulkinder. Die im Dezember 2014 geäußerten Wünsche der Mädchen und Jungen sollen dabei berücksichtigt werden. Geplant sind unter anderem eine große Kletterkombination inklusive Rutschenturm, ein Drehspielgerät, eine Vogelnestschaukel und ein Kleinkindspielbereich mit Sandbaustelle. Auch eine Tischtennisplatte soll dort zu finden sein.

Welpmann räumt ein, dass es bei der baulichen Umsetzung des Spielplatzes zu einer ungeplanten Verzögerung gekommen ist. Diese sei jedoch keinem Versäumnis seitens der Stadt geschuldet, sondern vielmehr einer veränderten Prioritätenliste. Laut des Umweltdezernenten seien verschiedene Kita-Projekte und Schulsanierungen im Stadtgebiet dazwischengekommen, die von der Politik als dringlicher eingestuft worden sind.

Zu einer weiteren Verzögerung soll es aber nicht kommen - nicht nur Nora und Oskar wird's freuen.

(NGZ)
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