Frau in Führungsposition Verwaltungs-Managerin leitet Sozialamt in Neuss

Neuss · Mit Stefanie Staar rückt nach Jahrzehnten wieder eine Frau in die Spitze der Sozialverwaltung. Übernommen hat sie das Amt von Michael Theven, der nach fünf Jahren als Sozialamtsleiter in den vorzeitigen Ruhestand gegangen ist.

Stefanie Staar leitet mit dem Sozialamt eines der größten Fachämter der Stadt.

Stefanie Staar leitet mit dem Sozialamt eines der größten Fachämter der Stadt.

Foto: Stadt Neuss

Zur Frauenförderung im Neusser Rathaus gehört es, die Frage zu stellen: Wer kann´s? Stefanie Staar wurde gefragt – und sagte „Ich“. Und weil das am Ende des Bewerbungsverfahrens auch die Personalverantwortlichen der Stadt so sahen, stieg mit der 56-Jährigen nach Jahrzehnten wieder eine Frau in die Spitze der Sozialverwaltung auf. Als neue Amtsleiterin ist sie nun für eine Abteilung verantwortlich, die mit 110 Mitarbeitern zu den ganz großen Ämtern gehört. Nicht ganz so groß wie das Jugendamt, aber dafür mit weniger Personalfluktuation.

Übernommen hat sie das Amt von Michael Theven, der nach fünf Jahren als Sozialamtsleiter in den vorzeitigen Ruhestand gegangen ist. Das hat Staar, die 1985 im Rathaus ihrer Heimatstadt Menden ihre Ausbildung begann, nicht vor. Zehn Jahre kann sie noch arbeiten, zehn Jahre will sie das auch. Und weil sie immer schon sozial tätig werden wollte, um Menschen zu helfen, gehört zu ihrem Lebensplan, das mit ihrer Pensionierung nicht einzustellen. Den Anknüpfungspunkt bietet die Arbeiterwohlfahrt in ihrem Wohnort Erkrath, bei der sie schon heute zum Vorstand gehört.

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Foto: Detlef Ilgner

Das Sozialamt gehört von jeher zu den Fachämtern einer Verwaltung, die sich schnell auf neue Anforderungen einstellen müssen. Aktuell gehören die Notlagen dazu, in die Familien durch die explodierenden Energie- und Lebenshaltungskosten geraten könnten. Mit den Sozialverbänden wurde ein runder Tisch „Energiekrise“ eingerichtet, um das Handeln aufeinander abstimmen zu können, ab Februar, wenn die Nebenkostenabrechnungen sowie die Rechnungen der Energieversorger zugestellt sind, rechnet Staar auch mit einer Zunahme der Fallzahlen bei der Schuldnerberatung.

Etwa 110 Mitarbeiter gehören zum Sozialamt, weitere kommen gerade dazu. Drei neue Stellen wurden geschaffen, um die Auflagen der zum Jahreswechsel eingeführten Wohngeldreform zu bewältigen, zwei weitere macht eine Novelle des Betreuungsrechts nötig. Das Sozialamt bewegt auch deswegen einen der größten Einzeletats. Und obwohl damit viele Pflichtaufgaben finanziert werden, gibt es auch im „Sozialen“ freiwillige Aufgaben wie die Lotsenpunkte, die Pflege- und Rentenberatung oder das Seniorenforum. Die möchte Staar nicht auf dem Altar der Haushaltskonsolidierung geopfert oder abgegeben sehen.

Seit zwei Jahren arbeitet Staar bei der Stadt. Nach einem berufsbegleitenden Masterstudium „Öffentliches Management“ fand sie hier als stellvertretende Amtsleiterin das großstädtische Umfeld, das breite Aufgabenspektrum und einen ihrer Qualifikation entsprechenden Job und damit all das, was sich ihr andernorts nicht geboten hatte.

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