Neuss Verlobungsring nach 50 Jahren wiedergefunden

Neuss · Im Garten hat Willi Goeres seinen 1960 verlorenen Verlobungsring wiedergefunden. Kurz hat seine Frau damals darüber nachgedacht, ob der Verlust ein schlechtes Omen ist – war es nicht. Das Paar ist heute 47 Jahre verheiratet.

Neuss: Verlobungsring nach 50 Jahren wiedergefunden
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Im Garten hat Willi Goeres seinen 1960 verlorenen Verlobungsring wiedergefunden. Kurz hat seine Frau damals darüber nachgedacht, ob der Verlust ein schlechtes Omen ist — war es nicht. Das Paar ist heute 47 Jahre verheiratet.

Nach fast genau 50 Jahren gab das Erdreich seinen Schatz wieder frei: Beim Unkrautzupfen entdeckte Willi Goeres etwas Glitzerndes, hielt den Gegenstand zunächst für einen Markierungsring, wie er für Vögel verwendet wird. Doch dann, als er ihn vom Schmutz befreit hatte, erkannte der 70-Jährige den Verlobungsring, den er damals, im Juli 1960, im Garten des Hauses verloren hatte, das er bis heute bewohnt.

Bei der Gartenarbeit verloren

Erst wenige Wochen zuvor hatten er und Annemarie Glasmacher, die als Verkäuferin im Hutfachgeschäft Zaun auf dem Büchel arbeitete, sich die Ehe versprochen und im kleinen Familienkreis gefeiert. Kurz darauf galt es, die Obstbäume auf dem 800 Quadratmeter großen Pachtland, das sich gleich ans elterliche Grundstück an der Gladbacher Straße anschloss, zu schneiden. "Ich hatte den Ring vorsorglich in die Hosentasche gesteckt", erinnert sich der pensionierte Postbeamte. Vermutlich, so rekonstruierte das Paar später das Geschehene, zog er ihn später ungesehen mit dem Taschentuch heraus. Erst am Abend bemerkte er den Verlust. "Tagelang haben wir alles abgesucht", erzählt Annemarie Goeres, die ihrem späteren Ehemann das Missgeschick jedoch nie nachtrug.

"Es war nun mal passiert, das ließ sich ja nicht mehr ändern", waren sich beide einig. "Aber flüchtig habe ich mich schon gefragt, ob das möglicherweise ein schlechtes Omen sein könnte", gibt Annemarie Goeres zu. Das war es offenbar nicht, denn inzwischen ist das Paar seit 47 Jahren verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkel. Für die Eheschließung 1963 jedoch musste ein neuer, identischer Ring vom Neusser Juwelier Badort her. Eine ungeplante Geldausgabe, für die an anderer Stelle gespart werden musste. Der "Ersatz-Ring" jedoch wanderte gleich nach der Trauung zur Aufbewahrung in ein Lederbeutelchen. Aus Angst vor einem erneuten Verlust? "Bei der Arbeit stört so ein Ring ja eher", begründet Willi Goeres schmunzelnd diese Entscheidung.

Jedes Jahr angestoßen

Der wiedergefundene Original-Verlobungsring leistet seinem kaum getragenen Nachfolger inzwischen Gesellschaft. Immerhin: Auf die Entdeckung stieß Ehepaar Goeres spontan mit Freunden in der Nachbarschaft an. "Es ist aber doch schon merkwürdig", sinniert Willi Goeres, "jedes Jahr habe ich den Garten mindestens einmal vollständig umgegraben. Und nun taucht der Ring nach 50 Jahren wieder auf."

(NGZ)
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