Neuss Verein fördert seit 10 Jahren Treffen von Deutschen und Ausländern

Neuss · Despina Kosmidou ist von ihrem Konzept der kleinen Schritte überzeugt. Individuell gestaltete Begegnung in Zweiergruppen - hier eine Deutsche, dort eine Migrantin - sollen über einen interkulturellen Dialog die gesellschaftliche Integration fördern. Damit diese Tandems, die auch Männern offen stehen, erfolgreich harmonieren, bietet Kosmidou im Vorfeld ausführliche Trainings an.

 Despina Kosmidou (l.) und einige ihrer Mitstreiterinnen von CareMigration, einem Projekt des Vereins SUM, der 2005 gegründet wurde.

Despina Kosmidou (l.) und einige ihrer Mitstreiterinnen von CareMigration, einem Projekt des Vereins SUM, der 2005 gegründet wurde.

Foto: Verein SUM

Der Erfolg gibt ihr offensichtlich Recht. Unter dem Titel "CareMigration" bietet sie ab 20. August bereits die siebte Trainingsstaffel an. Getragen wird das Projekt vom Verein zur Förderung von Sprache und Mehrsprachigkeit (SUM), den Kosmidou vor zehn Jahren gegründet hat und dessen Vorsitzende sie bis heute ist.

Nach Auffassung der Initiatorin müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein, um Integration erfolgreich betreiben zu können: Sprache, Sprache, Sprache. Darum legt der Verein SUM höchste Priorität auf Sprachförderung: "Migranten, die zu uns kommen, müssen die deutsche Sprache lernen." Das zeige sich derzeit auch wieder bei den Flüchtlingen, die in großer Zahl in Neuss eintreffen.

Ein anderes Problem, dass Despina Kosmidou drückt: "Es machen zu wenige Deutsche mit. Wir könnten viel mehr Tandems bilden. Die Migranten finden das gut." Und noch etwas betrübt sie: "Nur selten verirrt sich ein Mann zu uns." Nach einer Trainingsstaffel, die für alle Teilnehmer Pflicht ist, sind die Tandems in der Ausgestaltung ihrer Treffen frei. Sie können Inhalte sowie Zeitpunkt und -dauer flexibel gestalten. "Die einen tauschen sich vormittags bei einer Tasse Kaffee aus", berichtet Kosmidou, "die anderen gehen nachmittags spazieren und eine dritte Gruppe besucht abends gemeinsam ein Kino." Derzeit sind 16 interkulturelle Tandems unterwegs, ein "Pärchen" trifft sich bereits seit vielen Jahren. Als Abwechslung und Belohnung zugleich empfanden alle Teilnehmerinnen eine Einladung von Minister Hermann Gröhe zu einer Berlin-Fahrt.

Info Despina Kosmidou info@caremigration.com; Telefon 02131 179449.

(lue-)
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