Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss Offensive gegen Gewalt an Rettern

Neuss · Insgesamt 58 Fälle aus dem Bereich „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen“ wurden im Jahr 2019 offiziell erfasst. Für das Jahr 2020 erwartet die Polizei im Rhein-Kreis Neuss einen Anstieg.

 Die sogenannte Schutzschleife wurde jetzt als starkes Zeichen und als Rückendeckung für die Einsatzkräfte eingeführt.

Die sogenannte Schutzschleife wurde jetzt als starkes Zeichen und als Rückendeckung für die Einsatzkräfte eingeführt.

Foto: Jan Ohmen

Stefan Meuer, Verbandschef der Feuerwehren im Rhein-Kreis, hatte jüngst einen lokalen Kümmerer gefordert, der als Ansprechpartner beim Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ dient und sämtliche Fälle erfasst. Egal ob bei Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst.

Doch die Verantwortlichen wollen die Problematik nicht nur bekämpfen, sondern wenn möglich im Keim ersticken – und setzen deshalb mit einem neuen Projekt möglichst früh an. Der Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis gestaltete bereits im vergangenen Jahr in einigen Schulen im Rhein-Kreis Unterrichtseinheiten zum Thema Respekt gegenüber Einsatzkräften. Nun bekommt er Unterstützung in seiner Respekt-Kampagne durch ein vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aufgesetztes Unterrichtsprojekt zum Thema.

Herzstück der Kampagne „Einsatz für die Sicherheit“ ist ein Unterrichtsmagazin, das als Handlungsanleitung für Lehrer dient. In Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium wurde ein 36-seitiges Wissensmagazin für den praxisorientierten Unterricht entwickelt. „Das Unterrichtsmagazin soll den Jugendlichen den Einsatz dieser Berufsgruppen für die Gesellschaft bewusstmachen und für mehr Respekt gegenüber Uniformierten werben. Zudem wird über die oft noch wenig bekannten modernen Berufsbilder von Polizei und Rettungskräften informiert“, so Stefan Meuter.

Bei der Kampagne wird neben Aufgaben und Herausforderungen aber auch die Bedeutung innerhalb der Gesellschaft von Polizei und Rettungsdienst in den Fokus genommen. Die Acht- bis Zehntklässler lernen dabei den Alltag von Polizei und Rettungskräften näher kennen. Die Materialien sind so angelegt, dass die Schüler auch Problemlagen im Unterricht erarbeiten und sich aktiv damit auseinandersetzen, dass es immer häufiger zu Pöbeleien, Beleidigungen und gewalttätigen Angriffen gegen Menschen kommt, die anderen zu Hilfe eilen.

„Solche Angriffe sind Angriffe auf unsere Gesellschaft, auf unseren Rechtsstaat und unsere Werte“ – so formulierte es auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit den Bürgermeistern der Kommunen im Rhein-Kreis in ihrer Blaulichtresolution, die 2019 auf Initiative des Verbandes der Feuerwehren verabschiedet wurde.

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