Neusser Hafen Ursache für tödlichen Schützen-Unfall weiter ungeklärt

Neuss · Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten daran, die Hintergründe des tödlichen Sturzes eines Schützen im Neusser Hafen am vergangenen Donnerstag aufzuklären. Sie haben für diese Woche etliche Anhörungstermine mit Zeugen angesetzt, die den Unfall des 37-Jährigen aus Mönchengladbach-Bettrath mitansehen mussten.

Ob das Unglück ausgelöst wurde, weil der 37-Jährige mit Wasser bespritzt wurde, ist offen. Polizei und Staatsanwaltschaft kommentieren entsprechende Schilderungen vor allem in der Boulevard-Zeitung "Express" nicht. "Wir wissen nur, dass der Mann abgestürzt ist —und tot", sagt die Staatsanwältin Britta Zur, die wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Der 37-Jährige hatte am "Vatertag" als Mitglied der St.-Maria-Männerbruderschaft Bettrath-Hoven-Lockhütte bei einem internen Vogelschießen gesiegt. Das war auf einem Firmengelände an der Heerdterbuschstraße ausgetragen worden. Damit man ihn hochleben lassen konnte, stellte sich der Schütze in eine Gitterbox, die mit einem Gabelstapler vier Meter hoch gehoben wurde. Aus dieser Höhe stürzte der junge Familienvater aus ungeklärter Ursache ab und zog sich tödliche Verletzungen dabei zu.

Der Todesfall überschattete am Wochenende das Schützenfest in Mönchengladbach-Bettrath. Auf Wunsch der Familie des Verstorbenen fand die Frühkirmes der Bruderschaft statt, die Familie selbst aber blieb den Feierlichkeiten fern.

Die Feier wurde stiller und ernster, jedoch protokollgerecht eröffnet, der Ablauf des am Montag zu Ende gehenden Festes blieb unverändert. Über Emotionen mochten die Organisatoren am Wochenende nicht sprechen. Der Schock sitze tief. Die Erfahrungen mit der Sensationsgier seien so erschreckend gewesen, dass sie sich nicht mehr äußern wollten. Viele Schützen trugen jedoch Trauerflor.

(nau/awa)
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