Neuss "Unser Neuss" ist schön

Neuss · Er verspricht eine Politik, die ermöglicht, dass es den Neussern gut geht. Bürgermeister Napp zeichnete bei der Vorstellung des neuen NGZ-Buches "Unser Neuss" ein Bild einer Stadt, die eine gute Zukunft hat.

Bürgermeister Herbert Napp, Rathaus-Chefstatistiker Wolfgang Düsing, Neuss-Kenner Max Tauch und die Familie Bittner nahmen zur Vorstellung des Buches "Unser Neuss" auf dem blauen NGZ-Sofa in der Lounge "Drusus 1" Platz.

Herr Napp, was lieben Sie an Neuss und warum sind Sie gern Bürgermeister dieser Stadt?

Herbert Napp Ich liebe Neuss, weil ich hier zuhause bin; weil ich viele gute persönliche Bekanntschaften pflege; weil Neuss mit mir stolz sein kann auf sein Alter und auf seine Geschichte und weil die Stadt zahlreiche attraktive Angebote vorhält. Neuss hat alles, was der Bürger braucht. Die Bürger identifizieren sich mit ihrer Stadt; es ist schön hier zu leben. Darum bin ich auch gern hier Bürgermeister. Einer mit Bodenhaftung.

Die Zahl von 150 000 Einwohnern ist wichtig für Neuss und die Entwicklung der Stadt. Was passiert, wenn Neuss schrumpfen würde?

Napp Die Effekte der demografischen Veränderungen sind vielfältig: Die rasche Zunahme des Anteils älterer Menschen, rückläufige Geburtenzahlen und Wanderungsbewegungen führen auch regional zu gesellschaftlichen Veränderungen. Die Spirale würde nach unten gehen: Weniger Einwohner bedeuten einschneidende Maßnahmen bei der Infrastruktur. Zum Beispiel Schließung von Schulen, Leerstände im Handel. Wir müssten Konsequenzen ziehen und Angebote den neuen Bedürfnissen entsprechend optimieren. Zum Beispiel wären multifunktionelle Einrichtungen für alle Altersschichten wichtiger als Sportplätze. Handlungsbedarf wäre auch in anderen Bereichen.

Das alles kostet Geld.

Napp Angebote optimieren ist eine Option, Einrichtungen schließen müssen eine andere.

Was kann Neuss tun, um ihre Einwohnerzahl zu halten? Um 150 000 Einwohner als — wie Sie sagen — optimale Betriebsgröße zu sichern?

Napp Wir müssen uns an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Wobei der Ansatz, dass zum Beispiel ausreichend Wohnraum vorhanden ist, ein völlig falscher ist. Denn auch das Wohnen ist Veränderungen unterworfen. Wir müssen Bauen und Umbauen mit und für mehr Qualität. Damit sich die Menschen wohlfühlen. Wohnen muss zudem bezahlbar sein, auch gerade für junge Familien. Damit wären wir eine Stadt, die zukunftsfähig ist. Meine Maxime dabei: Wir machen Politik, damit es den Menschen gut geht.

Die Stadt Neuss, der Kreis und die Kreisfreiheit. Wie geht es weiter?

Napp Es ist immer gut, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Vor allem, weil wir uns durch die verschiedensten Organisationsformen des Landes unterrepräsentiert sehen. Doch es ist manches leichter als der Abbau von festgefügten Verwaltungsstrukturen und persönlichen Eitelkeiten. Dabei würden meiner Meinung nach die Mitarbeiter in welcher Form auch immer ihren Status und ihren Arbeitsplatz erhalten. Das ist wohl deren größte Sorge. Beim Thema Neuss und Kreisfreiheit vertraue ich auf die Intelligenz und den Durchsetzungswillen der Entscheider.

Ludger Baten stellte die Fragen

(NGZ/rl)
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