Neuss Unmut über "versteckten" Norfer Friedhof

Neuss · Wegen fehlender Beschilderung ist die Ruhestätte an der Nievenheimer Straße nur schwer zu finden.

 Klaus-Dieter Wolter am Eingang des "verstecken" Friedhofs.

Klaus-Dieter Wolter am Eingang des "verstecken" Friedhofs.

Foto: jasi

Wer den neuen Friedhof in Norf finden möchte, sollte Zeit einplanen. Mit ein wenig Internet-Recherche ist zwar herauszufinden, dass er sich an der Nievenheimer Straße befindet. Doch die ist lang - und der Friedhof von der Straße aus fast gar nicht einzusehen. Zudem weist nicht ein einziges Schild am Straßenrand auf die Ruhestätte hin.

Die Auswirkungen des Verwirrspiels musste Klaus-Dieter Wolter jetzt am eigenen Leib erfahren. Im April dieses Jahres wurde seine Mutter auf dem sogenannten neuen Friedhof in Norf beerdigt. Er wusste natürlich, wo sich dieser befindet. Anders erging es da jedoch zahlreichen Verwandten, die von außerhalb für die Beerdigung anreisten. "Sie sind immer hin- und hergefahren. Am Ende kamen sie rund 15 Minuten zu spät und platzten quasi mitten in die Trauerfeier hinein. Sie hatten die Schweißperlen auf der Stirn", sagt der 66-Jährige.

Tobias Spange vom städtischen Presseamt macht darauf aufmerksam, dass der "neue Friedhof" in Norf nicht der einzige im Stadtgebiet ist, der nicht ausgeschildert ist: "Nur der Hauptfriedhof ist ausgeschildert: Unter anderem wegen der teilweise historischen Gräber, die sich dort befinden." Der konsequente Verzicht auf Schilder habe damit zu tun, dass auf kleineren Friedhöfen generell kein allzu hohes Aufkommen an Fremdverkehr herrsche. "Das ist maximal der Fall, wenn Menschen von außerhalb zu einer Beerdigung kommen", sagt Spange. Und diejenigen könnten sich schließlich bei den ortsansässigen Angehörigen erkundigen, wo genau sich der Friedhof befindet. "Also macht eine Beschilderung keinen Sinn", so der Stadtsprecher. Nach aktuellem Stand werde es solche Schilder in Zukunft auch nicht geben.

(jasi)
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