Umweltschutz sichert die Lebensgrundlage des Menschen

Neuss. Der Westpark am Grefrather Weg als ein weiträumiger Biotopkomplex mit Wiesen, Gehölzen und Brachflächen sowie dem alten Baggerloch, bietet vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Es ist das Anliegen des Neusser Amtes für Umweltschutz, "die Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung nachhaltig zu sichern."

Neuss. Der Westpark am Grefrather Weg als ein weiträumiger Biotopkomplex mit Wiesen, Gehölzen und Brachflächen sowie dem alten Baggerloch, bietet vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Es ist das Anliegen des Neusser Amtes für Umweltschutz, "die Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung nachhaltig zu sichern."

Diesem Ziel dienen die Altlasten-Überwachung und das Biotopkataster, die gestern von den Mitarbeitern der Stadt vorgestellt wurden. Michael Marwede, Leiter des Amtes für Umweltschutz, veranschaulichte mit seinen Kollegen Susanne Wiertz-Kirchberg und Klaus Baier die so genannte Feldarbeit am Beispiel des Westparks. Der Park, in unmittelbarer Nähe der Mülldeponie, liegt selbst auf einer alten Müllkippe.

Der Begriff "Feldarbeit" beinhaltet nicht nur die regelmäßige Überwachung der im Boden vorhandenen Altlasten, sondern auch die Erfassung der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten und die Aufnahme ökologischer Daten für das Biotopkataster. Bei den Altlasten handelt es sich um Altablagerungen im Boden, die unter anderem durch Müllkippen und Industriebetriebe, in deren Produktion umweltgefährdende Stoffe eingesetzt wurden, entstehen.

Diese Altlasten können die Umwelt gefährden, wenn Schadstoffe zum Beispiel ins Grundwasser oder in die Bodenluft gelangen. So entstehen bei der chemischen Zersetzung des organischen Abfalls Methangas und Kohlendioxid. Das entstehende Methangas ist in einer bestimmten Konzentration in Verbindung mit Luft brennbar oder sogar explosiv. Kohlendioxid dagegen kann sich in Baugruben ansammeln und bei den dort arbeitenden Menschen Erstickungsanfälle hervorrufen.

Durch eine Analyse der Bodenluft auf den Methangas- und Kohlendioxidgehalt, können Fachleute die Zusammensetzung einer Altlast bestimmen. Beim so genannten Bodenluftpegel wird die Luft aus der Erde über ein dünnes Rohr angesaugt, und im Anschluss daran werden im Analysator die Messwerte bestimmt. Die Werte der Hauptkomponenten, Methangas und Kohlendioxid, werden unmittelbar angezeigt, während die Analyse der Spurenelemente später im Labor erfolgt.

Führt das Grundwasser umweltschädliche Stoffe mit sich, so ist bei der Analyse die Fließrichtung entscheidend. So werden im Anstrom vor und zugleich im Abstrom hinter der Altlast Grundwassermessstellen errichtet. Das mittels einer Pumpe an die Erdoberfläche geförderte Grundwasser wird im Labor auf umweltschädliche Stoffe untersucht.

In dem anschließenden Vergleich der Messwerte an der Anstrom- und der Abstromstelle, können Fachleute nun feststellen, ob die Altlast tatsächlich Schadstoffe ins Grundwasser entlässt. Sollte dies der Fall sein, können sofort Sanierungsmaßnahmen beginnen, um den Umweltschaden einzugrenzen.

Eine weitere Aufgabe der Mitarbeiter ist es, den Lebensraum bestimmter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere derjenigen, die auf der Roten Liste geführt werden, zu erhalten. Alle schutzwürdigen Biotope werden im Kataster registriert und regelmäßig kontrolliert. So können die Veränderungen analysiert und Maßnahmen ergriffen werden. Nur so ist es den Mitarbeitern möglich, den Lebensraum weitgehend zu schützen und zu erhalten. Ros Susanne Wiertz-Kirchberg und ihr Kollege Klaus Baier, Mitarbeiter des Amtes für Umweltschutz, präsentieren einen Bodenluftpegel am Westpark. NGZ-Foto: A. Woitschützke --->

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