Gestohlene Luxuswagen Umschlagplatz für Autoschieber

Gestohlene Luxuswagen · Einen Schrottplatz am Holzbüttger Weg hat eine schwarzafrikanische Autoschieberbande zum Umschlagplatz für den Export von insgesamt 26 gestohlenen Luxuswagen gemacht. Davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, die der siebenköpfigen Bande von am Dienstag an vor dem Düsseldorfer Landgericht den Prozess macht.

Zwölf Verhandlungstage sind angesetzt in denen die Ankläger versuchen werden, der Bande gewerbsmäßige Hehlerei mit gestohlenen Wagen nachzuweisen. Dass die Mitglieder auch als Autodiebe anzuklagen sind, ist nicht erkennbar. Aber sie wollen gewusst haben, dass die Autos, die von Neuss aus vor allem nach Afrika verschifft wurden, den Anbietern nicht gehörten.

Das Zielland der meisten Transporte war Ghana. Entsprechend waren die Hehler vor allem auf Geländewagen der Typen Daimler Chrysler ML und BMW X5 spezialisiert, vorwiegend mit Dieselmotoren.

Diese waren in weitem Umkreis - bis nach Kassel und Dülmen - gestohlen worden. Unter den verschobenen Fahrzeugen war nur einer aus Neuss: ein Audi A 6, gestohlen bei der Autovermietung Avis. Ein Teil der Wagen wurde allerdings bei Lastwagen-Kontrollen beziehungsweise im Hafen von Antwerpen in Containern sicher gestellt.

Die Bande, so die Überzeugung der Staatsanwaltschaft, wickelte ihre Geschäfte arbeitsteilig ab. Kopf ist ein 33-Jähriger ohne festen Wohnsitz, der die Wagen besorgte, mit einem Komplizen den Umschlagplatz vorhielt und Kontakt zu "George" hielt, dem Mittelsmann in Ghana. Dem wurden telefonisch die Fahrgestellnummern von entwendeten Wagen durchgegeben und Details der Verschiffung mit ihm abgestimmt.

Bei der Abwicklung selbst war ein 35-jähriger Deutscher ohne festen Wohnsitz Dreh- und Angelpunkt. Er hatte die Container, Lastwagenauflieger und Kleinlaster für den Transport zu besorgen. Ein 48-jähriger Ghanaer wiederum stellte Kontakt zu Speditionen her, mit denen er den Überseetransport abwickelte. Andere Bandenmitglieder traten nur als Handlanger in Erscheinung. Sie chauffierten den Chef oder verluden die Beutefahrzeuge. Ein Urteil ist nicht vor Mitte August zu erwarten.

(NGZ)
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