Tag der offenen Tür Ullmann: Mack-Kapelle erhalten

Tag der offenen Tür · Von Carina Wernig

Von Carina Wernig

Solidarität, ein wenig Wehmut, aber insgesamt eine positive Grundstimmung herrschte beim letzten "Tag der offenen Tür" im Erzbischöflichen Collegium Marianum an der Preußenstraße.

Da das Vorseminar für geistliche Berufe zum 31. Juli 2006 schließt und mit dem Albertinum in Bonn zusammengelegt wird, war am Sonntag so etwas wie Abschiedsatmosphäre zu spüren. Die größte Befürchtung der zahlreich erschienenen Besucher konnte der Direktor der Einrichtung jedoch zerstreuen.

Pfarrer Herbert Ullmann sagte bei einer Kapellenführung: "Zu 99,9 Prozent bleibt die wundervolle Mack-Kapelle erhalten." Wenn sie - wie abzusehen - der Gemeinde St. Pius als Filialkirche zugeschlagen wird, bleibt Herbert Ullmann als Pfarrer von Heilige Dreikönige und St. Pius weiterhin für das Kleinod sakraler Kunst zuständig.

Der "Tag der offenen Tür" war sehr gut besucht. Viele Gemeindemitglieder aus Heilige Dreikönige und St. Pius machten sich auf ins Collegium Marianum, um noch einmal gemeinsam zu feiern und die Möglichkeit zu nutzen, sich die Räume und die Kapelle zeigen zu lassen. Begonnen hatte der Festtag mit einer Familienmesse, zu der sich mehr als 200 Erwachsene und Kinder auf dem Gelände versammelt hatten.

"Voraussichtlich die erste und letzte große Messe nur für die Gemeindemitglieder im Freien", sagte Direktor Ullmann. Mitgestaltet vom Jungen Chor Heilige Dreikönige, war die Familienmesse ein stimmungsvolles Erlebnis, bei dem auch an den kürzlich verstorbenen Pater Winfried erinnert wurde. "Das Marianum ist mit den beiden Pfarreien enger zusammengerückt", hat Pfarrer Ullmann einen Solidarisierungs-Effekt ausgemacht.

Auch auf ökumenische Begegnungen wurde viel Wert gelegt, gab es doch nachmittags einen ökumenischen Gottesdienst für die Christen im Stadion- und Dreikönigenviertel - gehalten von Direktor Ullmann, seiner Stellvertreterin Barbara Küpper und Pfarrer Dr. Jörg Hübner, Vorsitzender des Evangelischen Gemeindeverbandes Neuss -, bevor abends die feierliche Vesper in der Hauskapelle den Abschluss bildete.

Sehr begehrt waren die Hausführungen, vor allem die durch die 1988 fertig gestellte Kapelle. Gemeindereferentin Barbara Küpper und Pfarrer Ullmann ließen die Besucher an ihrer Begeisterung für das Gesamtkunstwerk teilhaben. Die Kunstwerke von Heinz Mack, vor allem die Farbfenster zur Schöpfungsgeschichte und die Engel-Darstellungen ließen die Besucher auf sich wirken.

Bereits seit Februar diesen Jahres steht fest, dass das Erzbistum Köln im Rahmen des Spar-Programms "Zukunft jetzt" das Collegium Marianum verkaufen wird. "Es steht nur noch nicht genau fest, was aus dem Haus wird, es ist noch nicht verkauft", erklärte am Sonntag Direktor Ullmann, der allerdings damit rechnet, dass im Haus und auf dem dahinter liegenden bisher freien Gelände eine Senioreneinrichtung entstehen wird. Im Gespräch ist nach wie vor der Neusser Bauverein, der dort in unmittelbarer Nähe zum Lukaskrankenhaus einen Seniorenwohnkomplex errichten könnte.

Am Samstag, 21. August, gibt es die nächste große Messe im Freien, wie Direktor Ullmann erklärte: . "Dann erwarten wir 2 500 Jugendliche, die am Weltjugendtag in Köln teilnehmen, zur Abschlussmesse der Gemeinde."

(NGZ)
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