Übung auf Strommast in Neuss Feuerwehr probt den Einsatz in der Höhe

Reuschenberg · Spektakuläre Bilder boten sich Passanten in Reuschenberg. An einem Strommast übten Feuerwehr-Angehörige Sicherungstechniken in großer Höhe. Der Netzbetreiber unterstützt das.

 Der rund 70 Meter hohe Mast gehört dem Netzbetreiber Amprion und steht noch nicht unter Spannung.

Der rund 70 Meter hohe Mast gehört dem Netzbetreiber Amprion und steht noch nicht unter Spannung.

Foto: Simon Janßen

Von oben ertönte immer wieder ein spezieller Wunsch: „Mehr Seil! Mehr Seil!“ Doch Personen, die am Mittwoch nahe dem Reuschenberger Friedhof unterwegs waren, bekamen nicht nur etwas zu hören, sondern auch einen besonderen Anblick geboten: An einem rund 70 Meter hohen (zukünftigen) Strommast kletterten nämlich einige Kräfte der Kreisfeuerwehrschule Mettmann auf und ab – als Ausbilder waren fünf Experten von der Neusser Feuerwehr vor Ort. „Die Absturzsicherung ist Teil eines Grundausbildungslehrgangs“, sagt Feuerwehr-Sprecher Michael van Kempen.

Rund 30 Teilnehmer waren am Mittwoch vor Ort, um ein Gespür für Höhe, die nötige Technik und den Ablauf zu bekommen. „Solche Übungen werden an verschiedenen Objekten gemacht“, fügt Chef-Ausbilder Andreas Ebenhöh hinzu. Die Kräfte aus Mettmann bekamen es am Mittwoch unter anderem mit dem „gesicherten Vorstieg“ und dem „Querstieg“ zu tun.

 Rund 30 Kräfte aus Mettmann nahmen an der Übung teil. Die Ausbilder kamen aus Neuss.

Rund 30 Kräfte aus Mettmann nahmen an der Übung teil. Die Ausbilder kamen aus Neuss.

Foto: Simon Janßen

Normalerweise wäre eine solche Übung auf einem Strommast ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Aber: „Er ist noch nicht beseilt und steht somit noch nicht unter Spannung“, sagt Joëlle Bouillon, Sprecherin des zuständigen Netzbetreibers Amprion. Der Mast, der seit rund anderthalb Monaten steht, ist Teil einer neuen Stromleitung, die derzeit geschaffen wird. Laut Amprion soll die gesamte Strecke 2023 in Betrieb gehen.

 Karabinerhaken gehören für Höhenretter zur Grundausstattung.

Karabinerhaken gehören für Höhenretter zur Grundausstattung.

Foto: Simon Janßen

Feuerwehr-Übungen in luftigen Höhen gibt es in Neuss immer wieder, und sie locken regelmäßig Hobby-Fotografen an. So zum Beispiel bei einem absolvierten Höhenrettungs-Training an der Gaskugel der Stadtwerke Neuss an der Römerstraße – das als Präventionsmaßnahme diente, um bei einem Notfall schnell reagieren zu können. Schließlich müssen schwindelfreie Mitarbeiter dort regelmäßig hinaufklettern, um Ventile zu prüfen.

Die Feuerwehr Neuss bildet bereits seit vielen Jahren Spezialisten in Seilrettungstechnik aus. Die sogenannten Höhenretter sind speziell in Höhen- und Absturzsicherung geschult. Das klare Ziel ist es dabei, den Feuerwehrleuten auf den Einsatz in Höhen und Tiefen vorzubereiten und einen möglichen Absturz im Einsatz zu vermeiden oder völlig auszuschließen. Simon Janssen

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