Helfer in Corona-Zeiten Neusser Türöffner überregional gefragt

Neuss · Kleine Haken, die in Zeiten von Corona dabei helfen sollen, möglichst wenig anzufassen – vor etwas mehr als einem Monat hat Jan Lukas Waibel die ersten Modelle auf seinen 3D-Druckern produziert. Mittlerweile erhält er Anfragen aus ganz Deutschland.

 Mit dem Porzhook lassen sich Türen ohne Hautkontakt öffnen. 

Mit dem Porzhook lassen sich Türen ohne Hautkontakt öffnen. 

Foto: Jan Lukas Waibel

„Dass es so boomt, habe ich mir nicht vorgestellt“, erzählt der Neusser. „Ich habe gedacht, dass ich vielleicht 300 Stück drucken werde. Mittlerweile habe ich schon die 5000er Marke geknackt.“ Aus allen Ecken der Republik hätten sich Leute bei ihm gemeldet, Privatpersonen oder Unternehmen, die gerne einen sogenannten Porzhook – das Porz steht für Tür und Hook für das englische „Haken“ – haben wollten. Aber es gibt auch viel Unterstützung: Rund 50 Helfer hätten sich gemeldet, die nach seinem Modell ebenfalls Haken drucken, fräsen oder lasern. „Insgesamt haben wir alle zusammen schon 10.000 Modelle verteilt“, sagt Waibel. Auch eine Schule im hessischen Lich hat in ihrer Schülerfirma gut 4000 Türöffner erstellt. Damit sollten zur Wiedereröffnung alle Schüler ausgestattet werden.

Anfangs hat Waibel die Haken kostenlos mit dem Auto in Neuss und Umgebung verteilt, das sei schon lange nicht mehr möglich. Stattdessen werden sie nun mit einem Flyer, der den Gebrauch und die Reinigung erklärt, per Post versendet. Auch da hat Waibel einige Helfer aus seinem Bekanntenkreis gefunden. „Wir geben die Haken auch nicht mehr kostenlos ab, sondern erheben eine Schutzgebühr von ein bis zwei Euro“, sagt er. „Ich möchte keinen Gewinn machen“. Vielmehr sollen dadurch „Spaßbestellungen“ vermieden werden. Die Einnahmen möchte Waibel an die Bürgerstiftung Neuss und die „Kinderstiftung lesen bildet“ spenden.

(ubg)
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