Trendsport-Förderung in Neuss TSV Norf will „e-Sports“ etablieren

Norf · Zusätzlich zum digitalen Vorstoß an der Spielkonsole stellt der Verein auch einen Work-Out-Park fertig – nur noch die Tüv-Abnahme fehlt. Stolz ist man beim TSV zudem darauf, dass Kooperationen ausgebaut werden können.

e-Sports gibt es in Norf bislang nur am Gymnasium.

e-Sports gibt es in Norf bislang nur am Gymnasium.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Der TSV Norf möchte e-Sports, also Sport an Spielkonsolen, am liebsten als eigenständige Sportabteilung im Verein verankern. Die Hoffnung, die Anschubfinanzierung zum Teil über einen städtischen Zuschuss zu sichern, erfüllt sich jedoch nicht. Die Stadt fördert zwar zukunftsweisende und gemeinwohlorientierte Projekte im Sport, das Vorhaben des TSV zählt sie nicht dazu. Begründung: „e-Sports“ sei keine anerkannte Sportart. Der TSV zog seinen Zuschussantrag zurück, startet das Vorhaben aber trotzdem – vorerst als Pilotprojekt.

„Man kann sich Trends nicht entgegenstellen, sondern muss sie aufnehmen und integrieren“, sagte der Vorsitzende Hermann-Josef Baaken im Anschluss an die Mitgliederversammlung, die am Montagabend als Videokonferenz abgehalten wurde. Zumal sich oft zeigt, dass Trends am Ende sogar olympische Disziplin werden. „Dirt-Bike“, das der TSV auf einem Gelände an der Eichenallee anbietet, ist so ein Fall, Parcours ein anderer. Deshalb werde man nicht warten, sagt Baaken.

Den Mitgliedern konnte Baaken berichten, dass der Work-Out-Park am Vereinsheim fertig gestellt ist und nur noch eine Tüv-Abnahme aussteht. Diese Anlage nannte er „ein Vorzeigeprojekt mit dem wir als Verein deutlich machen, dass wir kein geschlossener Club sind, sondern Angebote für eine breite Öffentlichkeit machen“. Die 47.000 Euro dafür wurden über ein Crowdfunding-Projekt eingesammelt.

Stolz ist man im Verein darauf, dass die Kooperationen mit dem Gymnasium Norf sowie weiteren Schulen und Kindergärten ausgebaut werden können und jetzt der Einstieg in Angebote für ein betriebliches Gesundheitsmanagement bevorsteht. „Kunden“ sind das Berufsförderungszentrum Schlicherum, das Lehrerkollegium des Gymnasium Norf und der Landschafts-Gartenbaubetrieb Küsters.

Die nächste Großinvestition soll der Bau einer Freilufthalle für rund 630.000 Euro werden. Ob das gelingt, ist aber noch nicht abgemacht, sagt Baaken. Denn von den 400.000 Euro, die der Verein gerne aus dem Landesförderprogramm „Gute Sportstätten 2022“ hätte, unterstützt der Stadtsportverband als Koordinator nicht einmal die Hälfte.

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