Neuss TSV Norf wettert gegen die Stadt

Neuss · Der Verein klagt, Verunreinigungen ständig in Eigenregie säubern zu müssen.

 Diese Schmiererei vor dem Von-Waldthausen-Stadion hat der TSV Norf eigenständig überstrichen - eigentlich Aufgabe der Stadt

Diese Schmiererei vor dem Von-Waldthausen-Stadion hat der TSV Norf eigenständig überstrichen - eigentlich Aufgabe der Stadt

Foto: TSV Norf

Hermann-Josef Baaken hat genug. "Es ist fast jedes Wochenende dasselbe", sagt der Erste Vorsitzende des TSV Norf. Regelmäßig würde der Außenbereich des Von-Waldthausen-Stadions von mehreren Jugendlichen als Treffpunkt zweckentfremdet, den sie nicht selten völlig zugemüllt hinterließen. Flaschen, Dosen und weiterer Abfall von Speisen würden nicht in den dafür vorgesehenen Müllbehältern entsorgt, sondern zum Teil sogar über die hohen Zäune auf das Sportgelände geworfen. "Der Gipfel war die Besprühung der gerade frisch von Ehrenamtlern gestrichenen Mauer", sagt Baaken. Weil die Verwaltung trotz mehrmaliger Aufforderung des Vereinsvorstandes nicht reagiert habe, ist der TSV Norf kurzfristig selbst tätig geworden und hat die Mauer in Eigenregie überstrichen.

Das Problem: Für die Säuberung des Außenbereichs ist der Verein gar nicht zuständig, sondern die Stadt. "Wir machen es aber trotzdem. Wir werden ausgenutzt, weil wir so nett sind", sagt Baaken, und führt aus: "Wenn die Jugendlichen freitagsabends den Platz zumüllen und wir am Samstag darauf ein Fußballspiel haben, dann sagen doch alle, Norf ist ein Drecksloch. Das kann ich einfach nicht akzeptieren", sagt Baaken.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte die Stadt, erst am vergangenen Wochenende von den Zuständen an der Von-Waldthausen-Straße erfahren zu haben. "Nun wird geschaut, ob wir dort zusätzliche Maßnahmen ergreifen werden. Das Graffiti hätten wir aber auch entfernt", sagt Stadtsprecher Tobias Spange.

Sollte sich die Situation nicht ändern, will sich Baaken dafür einsetzen, dass der gesamte Eingangsbereich des Stadions - also auch der Skatepark - umzäunt wird. "Wofür haben wir eigentlich einen Streetworker? Wir können doch keine Schutzpolizei vom Verein aufstellen", sagt der Erste Vorsitzende, der erwartet, dass die Stadt sich der Problematik annimmt und die Polizei vor Ort häufiger Streife fährt.

(NGZ)
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